Joker Nazarov sticht doch noch – Aue vor dem Klassenerhalt
Ein packendes Zweitligaspiel zwischen Erzgebirge Aue und dem VfL Bochum endete nach mehreren Wendungen mit 3:2 für die Sachsen. Der eingewechselte Nazarov ließ zunächst die große Chance auf den Siegtreffer liegen – er sollte sich dafür aber revanchieren.Aues Trainer Daniel Meyer nahm nach dem 1:1 beim HSV zwei Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Statt Kempe (nicht im Kader) und Krüger (Bank) standen Kral und Testroet in der Startelf.
Bochums Coach Robin Dutt tauschte nach dem 0:0 gegen Darmstadt ebenfalls zweimal Personal: Fabian und Eisfeld (beide Bank) wurden von Bella Kotchap und Tesche vertreten.
Der Klassenerhalt war für beide Mannschaften noch nicht in trockenen Tüchern, Aue benötigte einen dreifachen Punkterfolg aber dringender. Nachdem VfL-Verteidiger Hoogland in einer belebten Anfangsphase die erste Chance ausließ (5.), ging der FC Erzgebirge in Führung: Am Ende einer tollen vertikalen Kombination drehte sich Zulechner um den letzten Abwehrspieler Baumgartner und versenkte die Kugel aus 18 Metern genau im rechten unteren Eck (6.). Die Hausherren hatten daraufhin mächtig Oberwasser: Dynamischer Angriffsfußball in eine Richtung, Rizzuto verpasste das kurze Eck mit seinem wuchtigen Rechtsschuss nur knapp (13.).
Der Knoten platzt
Nachdem Tesche Aue-Keeper Männel immerhin zu einer Parade gezwungen hatte (19.), musste Torschütze Zulechner angeschlagen vorzeitig ausgewechselt werden (23.). Was Fandrich (25.) und Iyoha (36.) daraufhin noch nicht gelingen wollte, besorgte Goalgetter Testroet nach zuletzt sechs Spielen ohne eigenen Torerfolg: Hochscheidt schaltete nach einem Ballverlust von Tesche schnell und legte das Kunstleder in den Lauf seines Vordermannes, der aus 20 Metern stramm zum 2:0 einschoss (38.). Die Erzgebirgler befanden sich auf Kurs souveräner Heimsieg, ehe Bochums Hinterseer etwas Handfestes dagegen hatte: Nach einer gefühlvollen Hereingabe von Pantovic verkürzte der Österreicher kurz vor dem Seitenwechsel per Kopf (44.).
Und kurz nach dem Seitenwechsel? Schlenzte Lee das Spielgerät aus 20 Metern an den Querbalken (47.) – Ausgleich verpasst! Fandrich wollte umgehend antworten, zielte aber zweimal zu ungenau (50., 51.). Ebenfalls doppelt scheiterte Testroet im Getümmel am Fünfmeterraum (56.). Der VfL agierte im zweiten Abschnitt streckenweise absolut auf Augenhöhe, die Mehrzahl an Gelegenheiten hatten aber weiterhin die Hausherren: Iyoha fehlten nach Testroets missglücktem Fallrückzieher aber gut zwei Meter (66.).
Die Joker stechen
Erneut Iyoha (73.) und Hochscheidt (76.) vergaben Schussgelegenheiten fahrig. So genügte Bochum ein weiterer sauberer Angriff: Nach einer Spielverlagerung auf die linke Seite flankte Bandowski in Richtung des zwei Minuten zuvor eingewechselten Ganvoula, der Kral problemlos überstieg und aus wenigen Metern zum 2:2 einköpfte (76.). Der VfL wirkte mit dem Momentum auf seiner Seite dem fünften Treffer der Partie näher, Aue brachte nach vorne lange Zeit nicht mehr viel auf den Rasen. Bis Hochscheidt auf die Grundlinie kam, zurücklegte, aber Nazarov den Ball nicht über die Torlinie drückte (90.). Dafür blieb er drei Zeigerumdrehungen später cool, als Hoogland Iyoha im Strafraum gefoult hatte – aus elf Metern besorgte Nazarov den umjubelten 3:2-Siegtreffer (90.+3). Damit brachte der aserbaidschanische Nationalspieler drei Spieltage vor Saisonende sechs Zähler zwischen seine Mannschaft und Platz 16.
Aue gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in Regensburg. Für Bochum geht es am Samstag (13 Uhr) gegen Magdeburg weiter. (Quelle: kicker.de)