Joker Härtel sticht: Aue entführt auf Schalke einen Punkt

Der FC Schalke 04 spielte gegen Erzgebirge Aue am Freitagabend lange souverän auf, letztlich trennen sich die Mannschaften im Kumpelduell aber remis – und das trotz Schalker Chancenplus.

S04-Coach Dimitrios Grammozis setzte nach dem 4:1-Pokalsieg in Villingen überraschenderweise auf eine defensive Viererkette. Für Wouters und Flick rückten Thiaw und Mikhailov, der zum ersten Mal von Beginn an spielte, in die Anfangsformation – und der Startelfdebütant dürfte dieses Spiel wohl nicht so schnell vergessen. Aber der Reihe nach…

Aues Trainer Aleksey Shpilevski veränderte seine Anfangsformation gegenüber der 1:2-Pokalpleite in Ingolstadt gleich auf drei Positionen: Bussmann, Nazarov und Gueye spielten anstelle von Schreck, Sijaric und Gnjatic.

Schalkes starker Beginn

Die Formations-Umstellung der Knappen fruchtete direkt. Vom Anpfiff weg bestimmten die Hausherren die Partie, ließen den Ball lange in den eigenen Reihen laufen und kombinierten sich über die quirligen Angreifer immer wieder in die gegnerische Hälfte. Die Devise war klar: Über die Flügel zu Flanken kommen, die das Sturm-Duo Terodde und Bülter entweder selbst verwerten oder nochmals auflegen sollte.

In den letzten Aktionen – sei es im Pass oder Abschluss – fehlte Königsblau aber lange die Präzision. Auch Debütant Mikhailov. Nach einer tollen Kombination wurde der 18-Jährige mustergültig von Bülter vorm Strafraum bedient, er setzte den Ball aus wenigen Metern aber über das Tor (21.).

Drexler belohnt Königsblau

Schalke blieb aber weiterhin am Drücker – und nachdem Palsson per Kopf noch verfehlte hatte (25.), belohnten sich die Knappen. Einen Fehlpass von Fandrich im Spielaufbau nutzten die Hausherren eiskalt aus und gingen durch Drexlers Flachschuss in Führung (32.). Mit dem 1:0 und fast 70 Prozent Ballbesitz gingen die souveränen Schalker dann auch in die Pause.

Im zweiten Durchgang meldete Ouwejan Königsblau mit seinem Dropkick direkt wieder an, er konnte den Ball – wie auch Sekunden später Terodde – aber nicht im Tor unterbringen (49.). In der Folge ließen sich die Gastgeber immer weiter zurückfallen und vernachlässigten das eigene Spiel stetig. So kam zunächst Gueye zum Abschluss, verfehlte aus kurzer Distanz aber klar (57.).

Offenes Spiel – bevor Joker Härtel sticht

Das Spiel wirkte mit fortlaufender Spieldauer zerfahrener, erst in der 77. Minute war die nächste Chance zu verzeichnen – erneut auf Seiten der aktiver werdenden Veilchen. Sijaric scheiterte an Fährmann. Auf der anderen Seite verhinderten Bussmann und Männel nach Schüssen von Idrizi und Ouwejan das 2:0 (82.).

In der wilden Schlussphase durften die Gäste dann doch noch jubeln: Nach Vorarbeit von Strauß musste der völlig freie Härtel aus wenigen Metern nur noch einschieben (86.). Anschließend drückten beide Mannschaften nochmal, näher am zweiten Treffer war aber Königsblau. Zunächst parierte Männel einen Abschluss von Ouwejan (88.). Quasi mit dem Schlusspfiff durfte sich der Niederländer dann erneut versuchen. Der Freistoß des Schalkers rauschte aber knapp am Lattenkreuz vorbei (90.+4.), sodass es beim 1:1 blieb.

Mit nun vier statt sechs Punkten gastiert Schalke am nächsten Samstag (13.30 Uhr) in Regensburg. Aue empfängt tags darauf zur gleichen Zeit Besuch vom SV Sandhausen. (Quelle: kicker.de)

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