Shuranov und Borkowski vergeben: Aue entführt einen Zähler aus Nürnberg

Ohne Tore begann die Zweitligasaison für Nürnberg und Aue. Während der FCN unermüdlich nach vorne spielte, im Abschluss aber letztlich zu harmlos blieb, belohnten sich die Gäste mit einem Zähler für einen kämpferischen Auftritt.

Nürnbergs Coach Robert Klauß beorderte zum Saisonstart Neuzugang Hübner in die Startelf, setzte den zweiten Neuen für das Abwehrzentrum aber erst einmal auf die Bank: Bei Schindler reichte es nach einem leichten Infekt zu Wochenbeginn sowie langwieriger Knieverletzung zuvor noch nicht für die erste Elf.

Aues neuer Trainer Aleksey Shpilevski schickte bei seinem Pflichtspieldebüt mit Carlson, Barylla, Sijaric und Kühn gleich vier Neuverpflichtungen ins Rennen.
Vor etwa 11.000 Zuschauern im Max-Morlock-Stadion begann der FCN druck- und schwungvoll und gab durch Valentini bereits in der ersten Minute den ersten (harmlosen) Schuss ab. Mit hoher Intensität spielte der Club nach vorne, auch angetrieben von den lautstarken Anfeuerungsrufen der eigenen Anhänger. Viele Ecken und Hereingaben führten jedoch zu wenig Torgefahr, weil Aues Hintermannschaft sicher stand und die hohen Bälle mühelos wegköpfte. Nach einiger Anlaufzeit meldeten sich auch die Gäste erstmals zu Wort, Nazarov prüfte Mathenia per Distanzschuss (12.).

Wildes und intensives Spiel

In der Folge versuchten beide Teams, dem phasenweise etwas wilden Spiel mehr Struktur zu verpassen. Nürnberg sicherte sich einen Großteil des Ballbesitzes und suchte Lücken im Auer Defensivverbund. Die Gäste hatten sich ihrerseits vorgenommen, bei Ballgewinnen blitzschnell umzuschalten und bestenfalls per Direktspiel in die Spitze zu kommen. Sijaric kam so zu einer ordentlichen Chance, die Mathenia entschärfte (16.).

Shuranov scheitert an Männel

Trotz hoher Intensität erspielten sich beide Teams nur wenige gute Chancen. Bei Aue probierte es Zolinski mal (29.), auf der Gegenseite scheiterte Shuranov aus vielversprechender Position am stark reagierenden Männel (33.). Bis auf einen von der Mauer abgefälschten Freistoß von Geis kurz vor der Pause passierte nicht mehr viel (42.) – auch weil Borkowski im gegnerischen Strafraum zu uneigennützig agierte und noch einmal querpasste (45.+2).

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Nürnberg mehr und mehr den Druck. Möller Daehli narrte Nazarov, verpasste dann aber das richtige Zuspiel ins Zentrum (49.). Kurz darauf verfehlte Handwerker das linke Tordreieck (52.), ehe auch die Gäste zu zwei guten Konterchancen kamen: Nazarov aus der Distanz (53.) und Barylla links im Strafraum (56.) schlossen zu ungenau ab.

Klauß wechselt mutig – Borkowski zu ungenau

Dann wechselte Klauß doppelt und brachte mit Hack und Schäffler zwei weitere Offensive – und der Club wurde immer torgefährlicher. Erst missglückte Borkowski eine Direktabnahme nach klugem Handwerker-Zuspiel (61.), dann lief er Carlson davon und drosch den Ball aus kurzer Distanz und spitzem Winkel knapp links vorbei – die beste Chance im zweiten Durchgang (63.). Die Hausherren zogen nun eine Drangphase auf und schnürten Aue immer mehr in der eigenen Hälfte ein. Doch trotz aller spielerischen Überlegenheit: Aue verteidigte die meisten Situationen mit viel Geschick und ließ selten offene Schussfenster zu.

Die Schlussphase brach an. Nürnberg versuchte es aus allen Lagen, vermehrt auch von außerhalb des Strafraums: Hack aus 23 Metern (73.) kam dem 1:0 noch am nächsten. So blieb es bis zum Abpfiff dabei: Nürnberg agierte im eigenen Abschluss etwas zu ungenau, teils etwas zu überhastet – Schäfflers vergebene Schusschance in der 88. Minute stand so sinnbildlich für das gesamte Spiel des FCN.

Am Ende stand ein 0:0, das vor allem die gegen Ende immer müder wirkenden Gäste gerne mit auf die Heimreise nehmen dürften. Nürnberg verpasste den erhofften Sieg zum Auftakt, kann aber mit dem dargebotenen Auftritt zufrieden sein.

Am 2. Spieltag reist Nürnberg am Freitag (18.30 Uhr) nach Paderborn. Aue empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) den FC St. Pauli. (Quelle: kicker.de)

Max-Morlock-Stadion