Zweimal Frühstart: St. Pauli dominiert in Aue
In einem eindeutigen Zweitligaspiel hat der FC St. Pauli am Samstagnachmittag gegen Erzgebirge Aue mit 3:1 gewonnen. Die Hamburger bestimmten das Spiel vom 1:0 in der ersten Minute an und verpassten es, das Ergebnis noch höher zu gestalten. Der Anschlusstreffer durch Testroet machte am Ende keinen Unterschied.
Nach dem 1:1 bei Jahn Regensburg veränderte Aue-Trainer Dirk Schuster seine Startelf auf einer Position: Riese ersetzte den Gelb-gesperrten Gnjatic.
Trainer Timo Schultz schickte nach dem 2:0 gegen Eintracht Braunschweig die exakt gleiche Anfangsformation aufs Feld.
Das Duell der Tabellennachbarn begann mit einem Blitzstart der Gäste: Zalazar brachte einen ersten Freistoß von halbrechts in den Strafraum, wo gleich mehrere Spieler an der Kugel vorbeisprangen. Am zweiten Pfosten tauchte der aufgerückte Zander auf, den die Auer Defensive kollektiv vergessen zu haben schien. Der Verteidiger köpfte nach genau einer Minute unbedrängt aus wenigen Metern ein. Zunächst schien es, als würde den Gastgebern der frühe Rückschlag wenig ausmachen, Testroet und Nazarov verzeichneten kurz nach dem 1:0 eine Doppelchance, kamen mit ihren Versuchen aber nicht durch (5.).
Im Anschluss übernahmen die Kiez-Kicker aber die Kontrolle über das Spiel und bauten diese bis zur Halbzeit zu eindeutiger Dominanz aus. Vor allem über die linke Seite und denn agilen Marmoush sorgten die Hamburger regelmäßig für Gefahr (23., 26., 28.), Jubilar Männel (300. Zweitliga-Spiel) hatte alle Hände voll zu tun. Aue versuchte es immer wieder über Konter, ließ jedoch die nötige Präzision vermissen. Testroet stand mehrfach knapp im Abseits. Erst Strauß verzeichnete kurz vor der Pause nach tollem Testroet-Zuspiel eine erneute Chance für die Veilchen, verfehlte per Volley aber den Kasten (41.). Mit der hochverdienten, aber dennoch knappen Führung ging es in die Pause.
Doppeltes Déjà-vu nach Wiederanpfiff
Unverändert kamen beide Teams zurück aufs Feld – und es passierte fast das Gleiche wie zu Beginn der Partie. Diesmal dauerte es vier Minuten, ehe Burgstaller im Strafraum angespielt wurde, den Ball stark behauptete und dann mit Übersicht auf Zalazar an der Sechzehnerlinie ablegte, der die Kugel wuchtig zum 2:0 ins Tor schoss (49.). Keine zehn Minuten später kassierte Aue die gespiegelte Kopie des 1:0: Paqarada brachte den Ball per Freistoß von links in den Strafraum, Testroet verlängerte die Kugel unglücklich an den zweiten Pfosten – und dort lauerte erneut sträflich alleine gelassen Zander, der zum 3:0 eingrätschte (56.). Kurz darauf verhinderte Männel das 0:4 mit einer starken Parade gegen Marmoush (58.).
St. Pauli zog sich nun etwas zurück, ohne jedoch Aue zur Entfaltung kommen zu lassen. Die Gäste kamen dennoch immer wieder gefährlich nach vorne. Männel musste weiterhin ordentlich hinlangen, parierte stark gegen Burgstaller (68.) und Kyereh (69.). Eine Viertelstunde vor dem Ende lag der Ball dann aus dem Nichts im Tor der Hamburger: Der kurz zuvor eingewechselte Baumgart bediente Testroet mit einer mustergültigen Flanke im Strafraum, der Stürmer nahm die Kugel stark an und schob sie an Stojanovic vorbei ins Tor (73.).
Der Anschlusstreffer gab Aue zwar nochmal etwas Aufwind, die dicken Chancen hatte aber St. Pauli: Der eingewechselte Daschner (79.) und Zalazar (81.) vergaben Hochkaräter zur Entscheidung. Am Ende blieb es aber dennoch beim völlig verdienten Auswärtssieg des FC St. Pauli, der damit von den vergangenen zehn Partien acht gewonnen hat und damit die Rückrundentabelle vor Fürth und Bochum anführt.
Erzgebirge Aue muss am kommenden Spieltag pausieren, da das Duell beim KSC Corona-bedingt abgesagt werden musste. Der nächste Einsatz wartet auf die Sachsen in der englischen Woche am Dienstag (20. April) gegen den 1. FC Nürnberg. Der FC St. Pauli dagegen spielt am nächsten Samstag (13 Uhr) gegen die Würzburger Kickers. (Quelle: kicker.de)