Chong Tese bricht fulminant den Bann

Bochums Trainer Friedhelm Funkel brachte im Vergleich zum jüngsten 3:1-Auswärtserfolg bei den Münchner Löwen mit Aydin und Saglik für Freier (Bänderanriss) und Dedic zwei Neue. Aue-Coach Rico Schmitt änderte seine Startformation nach dem 1:0-Heimsieg über Paderborn ebenfalls zweimal, der zuletzt Gelb-gesperrte Hensel sowie Ramaj begannen an Stelle von Curri und Glasner (beide Bank). Beide Teams waren zu Beginn vor allem um Spielkontrolle bemüht. Aue versteckte sich keineswegs, baute mit Übersicht von hinten auf. Bochum, das auf schnelles Überbrücken des Mittelfeldes setzte, hatte ein wenig Respekt.

 

Der VfL erspielte sich leichte Feldvorteile, kam bevorzugt über die rechte Seite mit Kopplin und Saglik. Die Hereingaben, aus dem Feld oder aus Standards resultierend, waren zu unpräzise, fanden keinen Abnehmer. Aue verteidigte aufmerksam und kompromisslos. Bis auf eine gute Gelegenheit gab’s zunächst keine Aufreger, aber diese Chance hatte es in sich: Aydin dribbelte gegen zwei Mann und schlenzte aus 17 Metern hoch aufs linke Eck, doch Männel machte sich ganz lang und parierte mit den Fingerspitzen (17.).

Bochum hatte ein klares Übergewicht, fand aber kaum ein Durchkommen gegen die massierte Abwehr der Erzgebirger. Bei einem Azaouagh-Freistoß gab’s einen Torschrei der VfL-Fans, doch der Ball war im Außennetz gelandet (25.). Aue gelangen offensiv überhaupt keine Akzente.

Es war eher Magerkost, was die beiden Teams boten, Feinschmecker kamen nicht auf ihre Kosten. Disziplinfanatiker dagegen dürften ihre helle Freude gehabt haben. Bochum hatte die technisch versierteren Spieler in den Reihen, Aue antwortete mit beherztem Einsatz und großem Kampfgeist.Kurz vor der Pause wäre Bochums Überlegenheit beinahe belohnt worden. Vogt kam nach guter Vorarbeit von Aydin aus 15 Metern frei mit links zum Schuss, visierte aber genau Männel in der Mitte des Tores an (42.). Aydin verpasste völlig freistehend fünf Meter vor dem Tor den Ball mit dem Kopf (44.).

Aue begann die zweite Hälfte etwas mutiger, wagte sich weiter nach vorne, Bochum lauerte nun auch mal auf einen schnellen Gegenstoß. Chancen für Erzgebirge gab es aber weiterhin keine. Auch die VfL-Abwehr stand sattelfest. Bochum nahm mehr und mehr das Zepter wieder in die Hand. Ein Schuss von Azaouagh – einer der auffälligsten Akteure – wurde noch abgeblockt (57.).

Beide Trainer wechselten nach einer guten Stunde offensiv. Bei Aue kam Dribbler Curri (64.), Bochums Trainer Funkel brachte mit Chong Tese und Federico (beide 67.) zwei Neue für das Spiel nach vorne. Curri sorgte gleich für viel Schwung und für Verwirrung in der Hintermannschaft des VfL.

Aue bekam teilweise Oberwasser, drängte Bochum hinten rein. Doch die nächste gute Gelegenheit gehörte wieder dem VfL: Dabrowski übersprang Lachheb, köpfte aus fünf Metern aber dem Verteidiger an den Rücken! Der Ball ging um Zentimeter links vorbei (77.). In der Schlussphase öffneten die Teams endgültig die Visiere, spielten beide auf drei Punkte. Die Partie war total offen, die Keeper aber noch immer beinahe beschäftigungslos. Beide Kontrahenten warfen alles in die Waagschale, an Einsatz und Tempo mangelte es nicht.

Und wer sonst als Chong Tese hätte den Bann brechen sollen. Der Koreaner bekam den Ball von der rechten Seite, drehte sich und zog mit links fulminant aus 21 Metern ab. Der Ball schlug unhaltbar links oben ein (89.). Und in der Nachspielzeit leistete sich Paulus noch einen katastrophalen Abspielfehler, schoss Chong Tese an den Rücken. Federico fiel der Ball vor die Füße, der Joker tunnelte Männel zum 2:0 (90.+1). (Quelle: kicker.de)

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