Zu Hause ungeschlagen: Losilla erlöst den VfL

Der VfL Bochum hat seine Heimserie ausgebaut und Erzgebirge Aue mit 2:0 besiegt. In einer extrem einseitigen ersten Hälfte, in der sich die Gäste um den eigenen Strafraum herum verschanzten, verbuchte der VfL bereits einige gute Gelegenheiten, ließ diese jedoch ungenutzt. Als Kapitän Losilla sein Team nach einer Stunde erlöste, waren die Sachsen plötzlich gefordert, konnten den Offensivschalter jedoch nicht mehr umlegen. Somit wahrte der Revierklub seine Heimserie.

Bochums Coach Thomas Reis veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:1 gegen Osnabrück auf drei Positionen: Die beiden Außenverteidiger Gamboa (nach muskulären Problemen) und Danilo (nach Gelb-Sperre) kehrten zurück und verdrängten Osei-Tutu und Celozzi auf die Bank. Zudem begann Pantovic anstelle von Zoller (ebenfalls Bank).

Bochum war von Beginn an um Spielkontrolle und Offensivspiel bemüht. Blums guter Distanzschuss nach zwei Minuten machte dieses Vorhaben früh deutlich, auch Ganvoula kam dem schnellen Torerfolg nah, scheiterte aber aus 16 Metern am wachen Männel (5.). Anschließend wurden Torszenen seltener, und das war der extrem defensiven Spielweise der Gäste geschuldet.

Die Veilchen verschanzten sich tief in der eigenen Hälfte, bis auf Stürmer Testroet warteten alle Feldspieler noch hinter dem Mittelkreis auf die anlaufenden Bochumer. Bisweilen formierten sich gar sechs Auer auf der letzten Verteidigungslinie und erschwerten ein Durchkommen des Revierklubs. Weil die Bochumer ihrerseits jeden Abstoß der Gäste zustellten und bei den weiten Abschlägen Männels die Lufthoheit hatten, war Aue in der ersten halben Stunde ganz selten am Ball. Gleichzeitig hatte Bochum Schwierigkeiten, das Abwehr-Bollwerk zu knacken, Distanzschüsse von Tesche (19.) und Blum (22.) sorgten für keine Gefahr.

Losilla hadert mit Decarli: Abseits statt 1:0

Diese kam erst auf, als Blum sich den Ball bei einem Freistoß 18 Meter vor dem Tor zurechtlegen durfte. Das Leder klatschte im Mauereck an den Querbalken und von dort zurück in den Strafraum. Losilla stand goldrichtig und nahm den Ball volley – traf statt ins leere Tor allerdings seinen im Weg stehenden Mitspieler Decarli (30.). Statt dem 1:0 gab es also Freistoß für die Gäste, weil Decarli im Abseits gestanden hatte.

Aue schien bemerkt zu haben, dass etwas Entlastung nicht schaden könnte, die Veilchen bemühten sich nun um mehr Ballbesitz auch in der gegnerischen Hälfte. Weil den Angriffsversuchen die Struktur und auf der Gegenseite Bochum die zündenden Ideen fehlten, blieb es folgerichtig beim 0:0 zur Pause.

Der zweite Durchgang startete offener, Aue machte Anstalten, selbst in der Offensive aktiv zu werden – auch wenn der erste nennenswerte Abschluss durch Krüger in den Zuschauerrängen landete (50.). Doch der linke Außenbahnspieler näherte sich an und knallte seinen folgenden Linksschuss aus 18 Metern an den linken Außenpfosten (58.).

Die Gäste spielten nun etwas mehr mit – und Bochum profitierte davon: Als Pantovic geistesgegenwärtig für Losilla durchsteckte und die Auer Defensive damit entblößte, kam der VfL-Kapitän frei vor Männel zentral zum Schuss und besorgte die Führung (61.).

Jetzt war Aue gefordert. Die Sachsen standen nun höher und bemühten sich um Offensivaktionen, Schuster brachte zudem mit Zulechner einen weiteren Angreifer. Doch die Hausherren machten es gut, beschäftigten Aue weiter in der Defensive und verteidigten die Führung aktiv. Torgelegenheiten blieben auf beiden Seiten Mangelware, Ganvoula (69.) und Samson (72.) vergaben Halbchancen.

Bochum verteidigt nach vorne – Aue legt den Schalter nicht um

Aue musste kommen – aber Aue kam nicht. Der Schuster-Elf gelang offensiv so gut wie nichts, weil Bochum weiter aktiv nach vorne verteidigte. In der 84. Minute sah Aues Mihojevic nach einem Foul an Ganvoula Gelb-Rot, es blieb dennoch spannend, weil der VfL den Sack nicht zumachte: Wintzheimer (87.) und Blum (89.) vergaben Chancen aufs 2:0. Das sollte letztlich ein Gästespieler erzielen: Beim letzten Konter der Partie bugsierte Samson eine Hereingabe Zollers mit der Hüfte über die eigene Torlinie – Wintzheimer hatte dahinter einschussbereit gewartet (90.+4) – und besiegelte die Auswärtsniederlage der Sachsen. (Quelle: kicker.de)

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