Vier direkte Torbeteiligungen: Testroet und Aue gnadenlos effektiv

Erzgebirge Aue hat sich ins obere Drittel der Zweitliga-Tabelle geschoben. Zum Abschluss des 12. Spieltags zeigten sich die Sachsen gegen einen optisch überlegenen Karlsruher SC äußerst effektiv – und konnten auf einen glänzend aufgelegten Pascal Testroet sowie zwei rettende VAR-Eingriffe zählen.

Aues Trainer Dirk Schuster brachte nach dem 2:2 beim FC St. Pauli Nazarov (200. Zweitliga-Spiel) und Ballas anstelle von Hochscheidt und Rizzuto.

Karlsruhes Coach Christian Eichner konnte wieder auf Kapitän Gondorf zurückgreifen, der das 1:2 gegen Düsseldorf wegen einer Gelbsperre verpasst hatte. Außerdem kam Goller neu ins Team, Groiß und Kother mussten auf die Bank.

Krüger nutzt die erste Chance – Lorenz vergibt kläglich
Unmittelbar vor Anpfiff brannten Fans der Hausherren noch ein verfrühtes Silvester-Feuerwerk über dem Stadion ab – und auch nach Spielbeginn krachte es ziemlich schnell: Testroet bediente am Ende einer Auer Umschaltsituation Krüger, der sich in der Mitte clever abgesetzt hatte und früh zum 1:0 traf (2.). Karlsruhe hätte eigentlich relativ schnell den Ausgleich erzielen müssen, doch Lorenz traf den Ball nach Gollers Hereingabe vor dem leeren Tor nicht (7.).

Testroet erhöht für effektive Veilchen

Stattdessen nutzten die Hausherren auch ihre zweite Torchance gnadenlos aus: Nach einem Einwurf von Strauß kam Testroet viel zu einfach an Gordon vorbei und traf präzise ins lange Eck (19.). Karlsruhe war zwar optisch das überlegene Team und hatte das deutliche Gros an Ballbesitz, kam aber bis auf einen Distanzschuss von Lorenz (34.) zunächst nicht mehr in Abschlusssituationen. Bei den spärlich gesäten Offensiv-Ausflügen der Gastgeber wurde es hingegen fast immer gefährlich: Kobald klärte Testroets Heber (36.), Gersbeck parierte gegen Strauß (42.).

Erst in den Schlussminuten vor dem Pausenpfiff erhöhte Karlsruhe noch einmal das Tempo und kam gleich zu zwei Hochkarätern – jeweils durch Hofmann, der das rechte Eck sowohl per Hacke (44.) als auch per Dropkick (45.+1) nur hauchdünn verfehlte.

Testroet legt nach – nächster Blitzstart für Aue

Diesen Schwung nahm Karlsruhe auch mit in den zweiten Durchgang, wurde aber wie im ersten Durchgang wieder kalt erwischt. Krüger fand nach einem Doppelpass mit Fandrich und einem Lauf über links den im Zentrum postierten Testroet, der fast deckungsgleich zum 2:0 wieder ganz akkurat ins rechte Eck traf (51.).

Karlsruhe steckt nicht auf: VAR und Männel retten Aue

Der entscheidende Nackenschlag für Karlsruhe? Keineswegs. Die Badener gaben sich nicht auf und rannten weiter munter an. Einen Foulelfmeter für die Gäste nahm Schiedsrichter Alt nach VAR-Eingriff noch zurück (55.), dann verkürzte Goller am Ende eines feinen Spielzugs über Gondorf und Lorenz auf 1:3 (58.). Und beinahe wären die nun leidenschaftlich anstürmenden Karlsruher zum Doppelschlag gekommen, doch Aue wurde vom VAR und vom eigenen Torhüter gerettet: Der zunächst gegebene Anschlusstreffer von Hofmann zählte nach abermaliger Überprüfung wegen Abseits nicht (60.), dann zeigte Männel gegen den eingewechselten Bormuth eine überragende Parade (63.).

Vierte Torbeteiligung für Testroet: Zulechner besorgt den Schlusspunkt

Im Endeffekt hätten an diesem Abend deutlich mehr Tore fallen können, sogar fallen müssen – denn beide Teams vergaben weitere Hochkaräter: Auf der einen Seite ließen Testroet und Krüger eine riesige Doppelchance liegen (72.), auf der anderen war Gueye zu überrascht von einem Männel-Fehler und stolperte den Ball am leeren Tor vorbei (73.).

Der KSC witterte dennoch auch in der Schlussphase weiterhin seine Chance und stürmte unnachgiebig nach vorne, lief dabei aber in den vorentscheidenden Konter. Testroet verzeichnete mit einer Verlängerung auf Zulechner seine vierte direkte Torbeteiligung des Abends, der nur kurz zuvor eingewechselte Österreicher sah, dass Gersbeck im Niemandsland unterwegs war und traf aus knapp 30 Metern zum Endstand ins verwaiste Tor (89.).

Aue verbesserte sich damit auf Tabellenplatz sechs und wird versuchen, auch am Sonntag (13.30 Uhr) in Nürnberg wieder so effektiv zu sein. Karlsruhe hat am Montag (20.30 Uhr) gegen den HSV eine schwierige Aufgabe vor der Brust. (Quelle: kicker.de)

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