Kvesic verlängert Aues Serien vom Punkt
Erzgebirge Aue hat seine Serie von acht Partien ohne Niederlage fortgesetzt und seinen dritten Sieg in Folge gefeiert. Gegen erschreckend schwache Gäste aus der Hansestadt sorgte der eingewechselte Kvesic rund zehn Minuten vor Schluss für die Entscheidung vom Elfmeterpunkt.
Aue-Coach Hannes Drews nahm nach dem 3:1-Erfolg in Regensburg eine Veränderung in seiner Startelf vor: Cacutalua (nicht im Kader) wurde durch Kempe ersetzt.
Auch St. Paulis Trainer Markus Kauczinski tauschte im Vergleich zum 1:1 gegen den SV Sandhausen einmal Personal aus: Buchtmann stand erstmals seit Anfang Dezember wieder in der Startelf und ersetzte Flum (nicht im Kader).
Fandrich abgefälscht ins Tor – Schmeichelhafter Ausgleich
Bei hervorragenden Fußball-Bedingungen gingen beide Mannschaften von Beginn an engagiert zu Werke. Zwar fehlte dem Spiel in der Anfangsphase das Tempo, doch sowohl Aue als auch St. Pauli suchten den Weg nach vorne. Eine erste Chance bot sich Veilchen-Stürmer Munsy, der nach einer Ecke aber deutlich vorbeiköpfte (3.). Nach etwa 15 Minuten gewann Aue mehr und mehr die Spielkontrolle. St. Pauli hatte vor allem dann Mühe, wenn die Hausherren nach Ballgewinn tief in der eigenen Hälfte umschalteten. Zudem fanden die Gäste nur selten Zugriff in der gegnerischen Hälfte, weil sich die Drews-Elf im Spiel mit dem Ball clever anstellte und immer wieder Anspielstationen fand.
Nach 25 Minuten gingen die Sachsen verdient in Führung, hatten bei Fandrichs Treffer aber auch etwas Glück, dass Avevor den Distanzschuss des 27-Jährigen noch entscheidend abfälschte. Aue blieb danach aktiver, verzeichnete aber nicht mehr die ganz zwingenden Tormöglichkeiten. Zugleich hielt der FC Erzgebirge die Kiezkicker effektiv vom eigenen Kasten fern – bis kurz vor der Pause. Buchtmann setzte zweimal energisch nach, Tiffert und Kalig brachten den Ball an der eigenen Strafraumkante nicht weg, der kurz darauf vor den Füßen von Bouhaddouz landete. Dessen wuchtige, flache Direktabnahme rauschte zum schmeichelhaften Ausgleich ins Netz (44.).
Doppeltes Pfosten-Pech für Tiffert
Zur Pause verzichteten beide Trainer auf Wechsel. Es entwickelte sich nun eine höhepunktearme, sich phasenweise auf äußerst schwachem Niveau abspielende Partie. Zwingende Aktionen oder gar Torabschlüsse waren auf beiden Seiten nicht zu sehen – herausstach einzig eine Standardsituation für die Hausherren: Tifferts Freistoß prallte erst gegen den rechten Innenpfosten, trudelte dann entlang der Torlinie an die linke Torbegrenzung, ehe Avevor den Ball wegschlug (57.).
Kvesic vom Punkt – St. Pauli ohne Ideen
In der 75. Minute setzte Hertner mit einer Einzelaktion ein erstes Ausrufezeichen aus dem Spiel heraus nach dem Seitenwechsel und läutete damit eine kleine Phase des Aufschwungs seiner Mannschaft ein. Die Schlüsselszene ereignete sich schließlich in der 81. Minute: Buballa rutschte der Ball durch, im Nachsetzen traf er Köpke im Strafraum leicht. Günsch zeigte auf den Punkte – eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Kvesic – kurz zuvor eingewechselt – behielt die Nerven und traf zum 2:1 (82.).
St. Pauli warf danach alles nach vorne, agierte aber wie schon fast im gesamten Spiel zuvor erschreckend kopf- und ideenlos, weshalb es bei der knappen Niederlage blieb.
Für Aue, das seinen dritten Sieg in Serie feierte, und nun seit acht Spielen ungeschlagen ist, geht es am nächsten Samstag (13 Uhr) mit dem Auswärtsspiel auf der Bielefelder Alm weiter. St. Pauli, das weiter an Boden verliert, hat zur gleichen Zeit Union Berlin zu Gast. (Quelle: kicker.de)
Aue will gegen St.Pauli weitere Punkte im Abstiegskampf sammeln
Aue – Erstmals volles Haus, tolles Frühlingswetter, die Mannschaft auf einer Erfolgswelle, kurz: Es ist angerichtet!
Der Knaller FC Erzgebirge gegen FC St. Pauli kann beginnen. Die Lila-Weißen haben nur ein Ziel: Mit einem Sieg vorbeiziehen an den Jungs vom Kiez. Norddeutsche Luft bekommt Trainer Hannes Drews besonders gut. Sie duftet nach Heimat. Ein bisschen ist das auch St. Pauli. Vor zwei Jahren absolvierte er ein siebenwöchiges Praktikum beim Verein.
Davon und vom damaligen Trainer Ewald Leinen schwärmt er heute noch: “Ein überragender Mensch.”Das Gelernte von einst will er heute mit einfließen lassen, um der Truppe vom Millerntor eine Abfuhr zu erteilen. Aber Vorsicht: Mit links und 40 Fieber wird das nichts. Aue muss an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen.
“Wir können uns für das Spiel in Regensburg, was in der Tat ein gutes war, nichts mehr kaufen. Es geht wieder von vorn los”, sagt Drews und fordert dabei seine Jungs: “Nur wenn wir wieder so auftreten werden, so kämpferisch, so energisch, spielerisch so abgezockt, dann werden wir gewinnen können.” Sein Team ist gut drauf. Die Serie von sieben Spielen ohne Niederlage zeigt eins: Die Erzgebirger sind dem brutalen Druck gewachsen.
Christian Tiffert: “Wir haben immer dann unsere besten Leistungen abgerufen. Wir haben nicht gewackelt, sind nicht unruhig geworden, sondern haben durchgezogen.” Routine im Abstiegskampf nennt man das. Eine Routine, die nicht alle Teams haben, die derzeit im Zittern um den Klassenerhalt dabei sind.
Personell fehlen weiterhin Sören Bertram (Oberschenkel) und Nicolai Rapp (Fuß). Cebio Soukou gesellte sich unter der Woche mit einer Prellung hinzu.
Sein Ausfall könnte das Comeback von Nicky Adler pünktlich zu diesem Spiel bedeuten. Wer erinnert sich nicht gern an das letzte Heimspiel gegen St. Pauli am 31. März 2017: Damals hob Adler ab, erzielte mit einem sensationellen Fallrückzieher das Siegtor zum 1:0. Daher möchte man ihm nur zurufen: “Mach’s noch einmal, Nicky!”
(Quelle: tag24.de / Thomas Nahrendorf)