Adler dreht es für Aue

Der FC Erzgebirge Aue hat in der Drittliga-Tabelle seinen Vorsprung auf den Chemnitzer FC durch einen 2:1-Auswärtssieg ausgebaut. In einem turbulenten Sachsenderby sah es dabei für die Veilchen anfangs gar nicht gut aus. CFC-Coach Karsten Heine beorderte nach dem 2:3 in Bremen den zuletzt kranken Conrad anstelle von Röseler ins Abwehrzentrum. Aues Trainer Pavel Dotchev beließ es im Vergleich zum 1:1 gegen Wehen Wiesbaden ebenfalls bei einer Startelf-Änderung: Skarlatidis verdrängte Handle auf die Bank.

Das Sachsenderby an der Gellertstraße war in doppelter Sicht ein Nachbarschaftsduell. Auf der Straße trennen Chemnitz und Aue knapp 40 Kilometer. In der Drittliga-Tabelle trennte die Kontrahenten ein Platz und Punkt, den die Veilchen den Hausherren voraus waren. Das Spiel wurde überschattet von Fan-Ausschreitungen im Vorfeld. Auer Fans hatten am Vormittag versucht, eine Kneipe der CFC-Anhänger zu stürmen – heftige Rangeleien waren die Folge. Am Nachmittag wurde Fußball gespielt. Chemnitz begann druckvoller und belohnte sich dafür mit der frühen Führung: Türpitz schickte Fink mit einem No-Look-Pass auf die Reise. Chemnitz’ Torgarant sprintete vehement Richtung Gästekasten und ließ Aue-Schlussmann Männel im Eins-gegen-eins keine Chance (8.). Die Veilchen reagierten nicht geschockt, sondern mit wütenden Angriffen: Adler prüfte Kunz mit einem tückischen Flachschuss, der den Ball nur nach vorne abklatschen konnte (13.).

Die Partie blieb auch fortan flott. Fink – erneut durch einen weiten Schlag über die Veilchen-Defensive hinwegeingesetzt – beförderte das Spielgerät per Direktabnahme über das Gehäuse (15.). Auf der Gegenseite zögerte Kvesic zu lange mit dem Abschluss, Conrad blockte seinen Schuss (16.).Und so ging es hin und her. Türpitz wurde nach einer schönen Kombination ebenfalls geblockt (20), Dem scheiterte an Männel mit einem kernigen Kopfball (22.). Doch auch Aue zeigte sich nun konsequent in der Offensive. Kvesic zielte rechts vorbei (31.). Und dann der Ausgleich: Skarlatidis adressierte eine scharfe Hereingabe punktgenau ins Zentrum. Wegner wuchtete den Ball dort in die Maschen (38.). Die Erzgebirgler waren jetzt da, drehten auf und die Partie: In der 40. Minute brachte Tiffert eine gute Flanke von rechts. Adler stahl sich an Kehl-Gomez vorbei und köpfte die Kugel energisch ins Netz (40.), Aue führte zur Halbzeit 2:1.

3:1 hätten die Gäste unmittelbar nach der Pause führen können, wenn Wegner nach guter Ballmitnahme im Eins-gegen-eins nicht an CFC-Schlussmann Kunz gescheitert wäre (46.). Doch Chemnitz biss sich nun in die Partie, wollte den Ausgleich mit Macht erzwingen. Eine ganze Reihe von Chancen war für die couragiert auftretende Himmelblauen nun zu notieren. Endres köpfte über das Tor (52.), Fink prüfte Männel (55.). Kurz nach einer Möglichkeit für den eingewechselten Dartsch (68.) jagte der Torjäger den Ball – von Riese hart attackiert – ebenso über das Gehäuse wie Türpitz (69., 72.).

Den Veilchen boten sich bei Kontern nun natürlich große Räume. Der eingewechselte Könnecke, dem es fahrlässig an Übersicht mangelte, nutzte diese nicht (81.). Die Schlussphase wurde hitzig. Nach hässlichen Prügelszenen auf der Tribüne und einigen Großchancen für Aue, den Sack bei Kontern vorzeitig zuzumachen, war ein turbulentes Derby vorbei. Der Chemnitzer FC genießt nach der Länderspielpause erneut Heimrecht. Am Sonntag, den 22. November (14 Uhr), haben die Himmelblauen die Kölner Fortuna zu Gast. Auf Aue wartet tags zuvor das nächste Sachsen-Derby. Ab 14 Uhr sind die Veilchen in Dresden gefordert. (Quelle: kicker.de)

Stadion an der Gellertstrasse

Auswärtsspiel in Chemnitz

Das alte €žKarl-Marx-Städter Bezirksderby€ gegen den Erzrivalen von der Fischerwiese steht an. So ein echtes Derby in der Nähe braucht Tradition, die Fankultur basiert auf der Erinnerung an Triumphe und Schmerzen und die Rivalität wächst mit der Häufi