Lohkemper beschert FCM den ersten Heimsieg

Der 1. FC Magdeburg hat den Bann gebrochen und den ersten Heimsieg der Spielzeit eingefahren. Dabei profitierte der Aufsteiger von einem extrem harmlosen Auftritt der Auer, die gegen das kräfteintensive Pressing kein Mittel fanden. Lohkemper brachte das Erfolgserlebnis kurz vor der Pause auf den Weg, nach dem Seitenwechsel blieb die Aufholjagd der Veilchen aus – und der FCM feierte einen historischen Sieg.

Magdeburgs Trainer Michael Oenning nahm drei personelle Wechsel gegenüber der 1:4-Niederlage beim FC St. Pauli vor der Winterpause vor: Die drei Winter-Neuzugänge Loria (zuvor vereinlos), Perthel (VfL Bochum) und Kirchhoff (vereinslos) verdrängten Brunst, Niemeyer (beide Bank) und Bregerie (nicht im Kader) aus der Startelf.

Aues Coach Daniel Meyer änderte die Startelf, die im letzten Spiel des alten Jahres beim fulminanten 3:0-Heimsieg gegen Union Berlin begonnen hatte, nur geringfügig. Wydra und Kempe begannen anstelle von Breitkreuz (Knie-OP) und Krüger (Bank).

Das Ost-Duell gestaltete sich von Beginn an ausgeglichen. Während beide Teams den Gegner im Spielaufbau zustellten, leisteten sich die Abwehrreihen keine Fehler und gingen im Zweifel auf Nummer sicher. Weil Sicherheit Trumpf war, entstand auch nur nach Distanzschüssen und Standardsituationen so etwas wie Torgefahr.

Nicht viel los in Magdeburg

Während Iyohas Schuss aus 20 Metern an den Außenpfosten klatschte (10.), musste Männel auf der anderen Seite eingreifen, weil Laprevotte Bülters Versuch abfälschte und ihm einen gefährlichen Drall mitgab (22.). Davon abgesehen spielte sich der Großteil der Begegnung im Mittelfeld ab, wo Kirchhoff einen abgeklärten Part bei seinem FCM-Debüt absolvierte. In den Strafräumen selbst ging es selten zur Sache, auch weil den Hausherren nach Balleroberungen durch Pressing-Situationen mitunter die Ruhe fehlte, das Leder gewinnbringend weiterzuspielen.

So deutete alles auf ein 0:0 zur Pause hin – doch der FCM hatte noch etwas zu bieten. Als Perthel sich mit etwas Glück im Mittelfeld nach vorne dribbelte und für Beck überließ, steckte dieser kurz nach der Mittellinie geistesgegenwärtig für den gestarteten Lohkemper durch. Der Angreifer behielt frei vor Männel die Nerven und schob flach links zur Führung ein (44.).

Auch im zweiten Durchgang kam Aue zunächst nicht in die gefährlichen Räume. Neuzugang Loria bekam nicht allzu viel zu tun, die wenigen Bewährungsproben meisterte der georgische Nationalspieler ohne große Mühe.

Magdeburg zog das Pressing durch und den Auern durch diese taktische Maßnahme den Zahn. Die Veilchen fanden kein Mittel, Loria und die FCM-Defensive in Bedrängnis zu bringen. Daran änderten auch Meyers Wechsel – Käuper (Debüt) und Krüger kamen in die Parte – nichts. An einem Aufreger immerhin war Käuper beteiligt: Als im Strafraum von Kirchhoff per astreinem Tackling gestoppt wurde, gab Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck Elfmeter. Nach kurzer Absprache mit seinem Linienrichter revidierte er den Pfiff jedoch wieder (75.) – die richtige Entscheidung.

Aues Suche nach dem Lucky Punch

Aue lockerte die defensive Struktur etwas, und Magdeburg kam vermehrt zu Konterchancen. Die beste vergab Beck, als er frei im Strafraum etwas überhastet vergab (79.), auch Erdmann brachte seinen Kopfball nicht im Tor unter (80.). Erst jetzt brachen die Hausherren ihr kräftezehrendes Pressing ab, die Kräfte schienen zu schwinden. Aue rannte nun kopf- und ideenlos an, doch der FCM brachte den Sieg über die Zeit und feierte den ersten Heimsieg der Saison – und den ersten überhaupt in der 2. Bundesliga.

Und wie geht’s weiter? Magdeburg gastiert bereits am Freitag (18.30 Uhr) in Ingolstadt. Aue empfängt zwei Tage später (13.30 Uhr) den 1. FC Köln. (Quelle: kicker.de)

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