Behrens dreht den Spieß um, doch Testroet gehört das letzte Wort

Der SV Sandhausen hat am Samstagnachmittag Moral bewiesen, aber einen Befreiungsschlag verpasst: Vor heimischem Publikum drehte der SVS gegen Erzgebirge Aue nach frühem Rückstand den Spieß um, ehe ein unglücklicher Handelfmeter den Schlusspunkt setzte.

Nach seinem Tor zum 2:1 feierte er in bekannter Cristiano-Ronaldo-Manier: SVS-Angreifer Kevin Behrens (Mitte).imago images
SVS-Coach Uwe Koschinat warf nach dem 0:2 auf St. Pauli die Rotationsmaschine an: Auf der Sechs begann Linsmayer für Frey. In der Offensive standen Taffertshofer, Biada und Bouhaddouz für Scheu, Türpitz und Engels in der Anfangself.

Aues Trainer Dirk Schuster sah mit Blick auf das 4:1 gegen Dresden wenig überraschend keinen Grund, etwas an seiner Startformation zu verändern.

Zhirov zur falschen Zeit am falschen Ort

Mit dem Selbstvertrauen der letzten Wochen gingen die Veilchen das Gastspiel am Hardtwald an – und nach nur fünf Minuten auch in Führung: Hochscheidt brachte die Ecke von links an den ersten Pfosten, wo Kalig die Kugel verlängerte. SVS-Innenverteidiger Zhirov bekam den Ball unglücklich an den Kopf, von wo er ins linke Eck abprallte. Auf das 0:1 reagierte Sandhausen allerdings mit Wut im Bauch und dominierte anschließend die restliche erste Hälfte.

Paqaradas butterweiche Flanke

Nach 16 Minuten brauchte es aber ebenfalls einen Standard, um das Ergebnis auszugleichen: Eine Ecke von links machte Behrens mit einem wuchtigen Kopfball in den Fünfmeterraum scharf, wo Bouhaddouz lauerte und fast schon artistisch mit links einnetzte – 1:1. Mit dem Ausgleich gaben sich die Hausherren nicht zufrieden und stürmten weiter nach vorne. Mit Erfolg: Paqarada flankte butterweich auf den Kopf von Behrens, der sehenswert links oben einnickte (26.). Nur drei Minuten später hatte Sandhausen sogar die große Chance aufs 3:1, doch Zenga scheiterte an Männel. Auch die letzte dicke Möglichkeit vor der Pause hatte der SVS, doch Männel lenkte Bouhaddouz’ abgefälschten Schuss stark über seinen Kasten (44.).

Diekmeier fälscht noch ab

Nach dem Seitenwechsel hemmten viele kleine Fouls längere Zeit den Spielfluss. Aue übernahm so langsam wieder das Kommando, ohne wirklich zwingend zu werden. Es dauerte schon bis zur 73. Minute, ehe Testroet die Veilchen mal wieder anmeldete. Sein von Diekmeier abgefälschter Schuss zischte am rechten Pfosten vorbei.

Linsmayer lädt die Gäste ein

Drei Minuten später war Referee Christof Günsch dann plötzlich in die Review Area unterwegs. Im Zweikampf mit Joker Zulechner war SVS-Abräumer Linsmayer unglücklich mit der Hand am Ball, nachträglich entschied der Unparteiische deswegen auf Elfmeter. Testroet nahm das Geschenk gerne an und stellte ganz cool auf 2:2 (77.).

Hochscheidt schlenzt vorbei

In der Folge stand die Partie auf Messers Schneide, wobei Sandhausen den Dreier einen Tick mehr wollte. Der eingewechselte Scheu scheiterte mit seinem Aufsetzer allerdings an Keeper Männel (85.). Auf der Gegenseite schlenzte Hochscheidt knapp am Kasten vorbei (88.). So blieb es am Ende beim 2:2, das den SVS nicht wirklich weiterbringt. (Quelle: kicker.de)

Hardtwaldstadion