Kein Risiko: Nullnummer im Wildpark

Das Relegations-Hinspiel zwischen dem Drittliga-Dritten Karlsruhe und dem Zweitliga-16. Aue endete am Freitagabend torlos. Im Wildpark waren beide Mannschaften vor allem auf Sicherheit und defensive Stabilität aus – keine Mannschaft wollte einen Gegentreffer kassieren. Dies ging zu Lasten des Offensivspiels und des Spielniveaus auf dem Rasen. Für das Rückspiel ist somit weiter alles offen.

Karlsruhes Coach Alois Schwartz veränderte seine Startelf nach der letzten Drittliga-Parte, der 2:3-Heimniederlage gegen Carl Zeiss Jena, auf vier Positionen: Uphoff, Mehlem, Muslija und Schleusener spielten für Orlishausen, Bülow, Fink und Lorenz (alle Bank). Aues Trainer Hannes Drews tauschte nach dem Skandal-Spiel, der 0:1-Auswärtsniederlage beim SV Darmstadt 98, nur einmal Personal: Kempe gab den Linksverteidiger statt Hertner.

Bei Kempes Fallrückzieher fehlt nicht viel

Vom lautstarken Publikum im gut gefüllten Wildparkstadion angepeitscht, fand der heimische KSC besser ins Relegations-Hinspiel und entfaltete in den ersten 15 Minuten deutlich mehr Offensivdrang. Dabei agierten die Badener in einem 4-4-2-System. Der FC Erzgebirge verteidigte im 5-2-3 und stellte dank weit aufrückender Außenverteidiger nach Ballgewinn auf ein 3-4-3 um. Eine gewisse Anfangsnervosität konnten die Sachsen nicht abstreiten, konzentrierten sich lange aufs Verteidigen und traten offensiv lange überhaupt nicht in Erscheinung.

Das änderte sich nach einer guten Viertelstunde, als Kempe einen Freistoß per artistischem Fallrückzieher abnahm und den Ball nur knapp rechts am Tor vorbei schoss (18.). Die Veilchen wurden fortan ein wenig mutiger, wenn auch nicht gefährlicher. Beide Mannschaften gingen nur dosiert ins Risiko.

Entsprechend gab es zwar heiße Zweikämpfe, dafür aber kaum Torraumszenen zu sehen. Bitter für Aue: Rechtsverteidiger Rizzuto (linker Oberschenkel) verletzte sich bei einer Flanke und musste noch vor der Pause für Kalig Platz machen (42.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff näherte sich Karlsruhe noch einmal mit Standards an – wirklich gefährlich wurde es aber nicht.

Sicherheit zuerst

Auch nach dem Seitenwechsel waren beide Mannschaften auf Sicherheit bedacht und neutralisierten sich über weite Strecken im Mittelfeld. Aus dem Spiel heraus schafften es die Stürmer nur punktuell in den Strafraum. Für die Veilchen schaffte es Bertram mit einem Dribbling in den Sechzehner, scheiterte dann aber aus spitzem Winkel an KSC-Keeper Uphoff (55.). Auf der anderen Seite wurde Schleusener in die Tiefe geschickt, schoss dann aber am Ziel vorbei (61.). Recht viel mehr ergab sich lange nicht.

Mit Kvesic schickte Drews dann einen frischen, kreativen Offensivspieler für Nazarov auf den Rasen (73.). Das Visier der beiden Teams schien in der Schlussphase zumindest einen Spalt weit geöffnet. Die Badener reagierten auf den zaghaften Spielaufbau der Sachsen nun mit Pressing. Wirklich zwingend wurde es dennoch nicht: Schleusener schoss vom rechten Strafraumeck vorbei (79.), Bertram auf der Gegenseite genau in die Arme von Uphoff (80.). Mehr gab es nicht mehr zu berichten.

Das Relegations-Rückspiel steigt am kommenden Dienstag (18.15 Uhr) im Erzgebirgsstadion in Aue. (Quelle: kicker.de)

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