Verhoeks Kopfball küsst den Pfosten

Im Abstiegskrimi trennten sich St. Pauli und Erzgebirge Aue mit einem torlosen Remis. Die Einstellung stimmte auf beiden Seiten, allerdings vergaben die Kontrahenten zahlreiche zum Teil hundertprozentige Torchancen. Die Veilchen können mit der Punkteteilung einigermaßen leben. Der Kiez-Klub hingegen wartet 2015 immer noch auf den ersten Sieg und bleibt weiter Tabellenletzter. St. Paulis Trainer Ewald Lienen konnte wieder auf Sobota zählen, der beim 1:2 bei 1860 München mit einer Prellung ausgefallen war. Außerdem gab er Kalla und Alushi eine Chance, sich von Beginn an zu zeigen. Rzatkowski, Maier (beide Bank) und Startsev, der nicht im Kader stand, mussten weichen.

Aues Coach Tomislav Stipic nahm zwei Wechsel vor – allerdings beide gezwungenermaßen: Stürmer und Hoffnungsträger Wood fehlte mit einem Innenbandanriss im rechten Knie. Außerdem hatte Miatke beim 0:1 gegen Darmstadt Gelb-Rot gesehen. Novikovas und Diring sprangen dafür in die Bresche. Am Millerntor stieg der Abstiegskrimi für den Kiez-Klub. Schon vorher hatten die Spieler harte Töne angeschlagen. “Hier kommt keiner lebend heraus”, hatte Koch gedroht. Und die Hamburger hielten Wort. Von Beginn an agierten die Hausherren aggressiver, gewannen mehr Zweikämpfe (57 Prozent) und suchten immer wieder den Weg nach vorne.

Thy hatte die erste gute Chance auf dem Fuß, zielte aber zu hoch (6.). Kurz darauf hätte Koch einköpfen können, traf aber nur das Lattenkreuz (16.). Die Veilchen kamen hingegen kaum zum Zug und mussten zudem früh verletzungsbedingt wechseln: Für Novikovas und Fandrich ging es nicht mehr weiter, Könnecke und Benatelli ersetzen sie (19., 28.). Im Strafraum der Lienen-Elf passierte wenig. Einzig eine Situation sorgte für Diskussionen: Daube traf Fandrich im Sechzehnmeterraum mit einem hohen Bein im Rücken. Schiedsrichter Markus Schmidt ließ weiterlaufen (22.).

Nach einer halben Stunde arbeitete sich Erzgebirge in die Partie. Vor allem zahlreiche Eckbälle brachten die Gäste ins Spiel. Himmelmann hatte bei Mugosas wuchtigen Kopfball Glück, dass er die Arme noch rechtzeitig hochbekam (31.), nur drei Minuten später köpfte Benatelli wenige Zentimeter über den Querbalken (34.). Zusehends entglitt St. Pauli die Partie. Zwischenzeitlich schien die Hamburger Führung nur eine Frage der Zeit gewesen zu sein, doch dann war Erzgebirge näher dran am 1:0. Trotzdem ging es torlos in die Pause.

Nach Wiederanpfiff legten die Gäste gleich wieder los. Könnecke hatte das 1:0 auf dem Fuß: Der Mittelfeldmann stand alleine vor Himmelmann, schoss die Kugel aber kläglich links 30 Zentimeter am Pfosten vorbei (52.). Auf der Gegenseite tat es ihm Nöthe gleich: Der Angreifer scheiterte an Männel (60.). Generell fehlte im Angriffsspiel der Hausherren aber die Bewegung. Der ballführende Spieler hatte dadurch zu wenig Anspielstationen. Überraschende Momente für die Auer Abwehr ließen sich so nicht kreieren. Stattdessen setzten die Sachsen immer wieder einzelne offensive Nadelstiche: Mugosa brachte seinen Kopfball jedoch nicht im Kasten unter (68.).

St. Pauli brauchte drei Punkte. Das wusste auch Trainer Ewald Lienen, der für die letzte Viertelstunde Verhoek und Rzatkowski brachte und auf Offensive pur setzte (76.). Doch das Glück war den Hamburgern nicht Hold: In der 82. Minute setzte sich Verhoek im Luftduell gegen Fink durch, köpfte das Leder über den herauseilenden Männel drüber. Doch das Leder touchierte den rechten Pfosten und prallte vor dort ins Aus. Auf der Gegenseite hatte Alibaz noch einmal die Möglichkeit zum Sieg, traf aber nur das Außennetz (87.). So blieb es beim 0:0.

Der FC St. Pauli tritt kommenden Samstag (13 Uhr) bei Eintracht aus Braunschweig an. Erzgebirge Aue empfängt bereits am Freitagabend (18.30 Uhr) den FC Ingolstadt 04. (Quelle: kicker.de)

Millerntor-Stadion

Aue reist gern ans Millerntor

In den letzten drei Spielen blieb de FC Erzgebirge Aue beim FC St. Pauli ungeschlagen und erzielte dabei insgesamt acht Tore. Können die Hamburger am Sonntag (ab 13:15 Uhr im Liveticker).

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