Testroets Traumtor lässt Aue erstmals jubeln

Nicht nur der Sommer zeigte sich im Erzgebirge von seiner schönen Seite. Auch der FC Erzgebirge Aue und der FC St. Pauli boten den 12.000 Zuschauern einen munteren Schlagabtausch – mit dem besseren Ende für den Gastgeber. Nach 90 abwechslungsreichen Minuten stand ein 3:1 für die Veilchen auf der Anzeigetafel, die damit im fünften Anlauf den ersten Saisonsieg einfuhren.

Aues Trainer Daniel Meyer tauschte im Vergleich zur 2:3-Niederlage beim FC Ingolstadt auf drei Positionen: Keeper Männel kehrte wieder ins Tor zurück, dafür machte Haas Platz. Ebenfalls neu mit dabei waren Hochscheidt und Iyoha. Riese und Betram standen nicht im Kader.

Auch St. Paulis Trainer Markus Kauczinski wechselte nach der 3:5-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln dreimal: Nachwuchsmann Carstens, Park und Neudecker durften für Buballa, Sobota (beide Bank) und Zander (Sprunggelenksprobleme) von Beginn an ran.

In unterhaltsamen Anfangsminuten taten sich die gastgebenden Auer als das aktivere und gefährlichere Team hervor. Scheiterte Kalig noch aus neun Metern an Startelfdebütant Carstens (10.), machte es Kempe nur eine Minute später besser, als er aus ähnlicher Distanz vollstreckte – 1:0 (11.). Von der ersten Führung in dieser Spielzeit beflügelt, wollte der FC Erzgebirge mehr, musste aber nur fünf Minuten später den Ausgleich hinnehmen: Freistoßspezialist Knoll servierte mustergültig von der rechten Seite, Veerman verlängerte im Zentrum ins linke Eck – 1:1 (16.).

Sensationelles Geschoss von Testroet

Nun war es an den Hamburgern, das Spiel zu beherrschen und gefährliche Situationen heraufzubeschwören. Allerdings spielte hierbei Aues Keeper Männel nicht mit. Der Rückkehrer im Tor rettete zunächst spektakulär gegen Buchtmann (20.) und dann auch noch gegen Carstens (22.). Dass es nicht mit einem Remis in die Pause ging, lag an Testroet, der ein wenig aus dem Nichts mit einem sensationellen Volleyschuss die erneute Auer Führung besorgte (31.).

Erst Ruhephase, dann trifft Hochscheidt

Nach dem Seitenwechsel begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe, und das, obwohl St. Pauli nach Systemumstellung deutlich offensiver agierte. Im Gegensatz zu Durchgang eins waren Torchancen nun Mangelware. Zwar boten die Gäste Aue mehr Räume, die wussten sie zunächst aber noch nicht zu nutzen.

Vielmehr sollte es bis zur 75. Minute dauern, ehe Hochscheidt, schön von Rapp in die Tiefe geschickt, zum 3:1 traf. Anschließend war der Widerstand der Kiez-Kicker gebrochen – von St. Pauli kam nicht mehr viel. Stattdessen hatte der FC Erzgebirge in den finalen Minuten noch die Chancen, das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben, doch Iyoha (85.) und Tiffert (89.) ließen Präzision vermissen.

Aue, das mit nun vier Punkten auf dem Konto den Sprung über den Strich geschafft hat, spielt am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) in Duisburg. St. Pauli tritt am Freitag (18.30 Uhr) in Ingolstadt an.

Erzgebirgsstadion