3:0 in Aue – Kittel und Kotzke lassen Kellers Team jubeln

Der FC Ingolstadt hat sein Auswärtsspiel bei Erzgebirge Aue klar für sich entschieden und damit ein wichtiges Erfolgserlebnis im Abstiegskampf gefeiert. Dribbel-Künstler Kittel brachte den 3:0-Erfolg des Teams von Jens Keller im Erzgebirgsstadion mit einem frühen Tor und einer späten Vorlage auf den Weg. Die Hausherren verbuchten derweil viele klare Gelbe Karten und nur wenige klare Torchancen.

Aues letzter Liga-Auftritt beim 0:1 in Magdeburg lag zwei Wochen zurück, weil das Heimspiel gegen den 1. FC Köln am vergangenen Wochenende wegen starken Schneefalls nicht stattfinden konnte. Im Vergleich zur Anfangsformation aus dem Magdeburg-Spiel nahm Aues Coach Daniel Meyer drei Wechsel vor: Kalig, Käuper und Krüger starteten für Riese (Gelbsperre), Rizzuto und Wydra (beide Bank).

Ingolstadt-Coach Jens Keller vertraute fast derselben Startelf, die in der Vorwoche trotz eines dominanten Vortrags vor heimischer Kulisse ebenfalls mit 0:1 gegen Magdeburg verloren hatte. Nur Kotzke rutschte neu herein, weil Schröck mit einer Oberschenkelverletzung ausfiel.

Kittel dribbelt sich zur verdienten FCI-Pausenführung

Das Schlusslicht aus Ingolstadt zeigte von Beginn an, dass es die Rote Laterne zügig abzugeben gedachte. Die optische Überlegenheit des FCI mündete jedoch zunächst nicht in klare Chancen, bei einer wegen Abseits zurückgepfiffenen Schuss-Chance Testroets lieferte vielmehr Aue die erste nennenswerte Strafraumszene (9.). Dann aber intensivierte Ingolstadt seine Offensiv-Bemühungen. Erst kam Pledl nach Kittel-Vorarbeit halblinks vor dem Tor zum Abschluss, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Männel (12.). Kurz darauf war es Kittel selbst, der die Gäste jubeln ließ: Der Dribbler wuselte sich infolge einer Ecke im Strafraum von rechts bis zur Mitte durch, spielte dabei Ping-Pong mit zwei anderen Spielern und kam schließlich aus sechs Metern mit links zum Abschluss – Männel war ohne Chance (14.).

Der FCI blieb am Drücker, doch erst wurde eine scharfe Pledl-Hereingabe von rechts gerade noch zur Ecke abgefälscht (19.), dann setzte Lezcano einen Fallrückzieher aus 13 Metern zu mittig an (20.). Aue meldete sich mal wieder an, doch Testroet kam nach einer Iyoha-Hereingabe von links einen Schritt zu spät (23.). Nachdem FCI-Rechtsverteidiger Paulsen einen zweiten Ball von der rechten Strafraumkante aus nur knapp über die Querlatte geschickt hatte (42.), kratzte Aue erneut am Ausgleich: Hochscheidt zog eine Freistoß-Flanke aus dem linken Halbfeld scharf in Richtung Tor, doch zwei Auer Akteure segelten vorbei und auch Cacutalua kam aus kurzer Distanz nicht entscheidend an den Ball (44.). Die FCI-Führung hatte Bestand und war beim Blick auf die statistische Überlegenheit der Gäste (10:6 Torschüsse, 63 Prozent Ballbesitz und bessere Passquoten) auch rechtmäßig.

Kotzke staubt ab – und Cacutalua fälscht ab

Auch in Hälfte zwei erwischte Ingolstadt den besseren Start. Nach einem geblockten Abschluss Lezcanos halblinks im Strafraum (47.) verdoppelten die Gäste ihre Führung: Infolge einer Ecke von links setzte sich Lezcano am ersten Pfosten im Luftduell gegen Männel durch und legte per Kopf zurück in die Strafraum-Mitte. Verteidiger Kotzke staubte in Vollstrecker-Manier ab – 0:2 (50.). Die vielen Nickligkeiten der Partie, die schon in der ersten Hälfte den Spielfluss immer wieder gestört hatten, steigerten sich in der Folge weiter. Dabei sammelte Aue anstatt klarer Chancen vielmehr klare Gelbe Karten gegen Wydra (55., hartes Einsteigen), Hochscheidt (70., Frust-Foul) und Testroet (74., taktisches Trikotzupfen) – insgesamt gab es sechs Verwarnungen für die Veilchen.

Die Fans im Erzgebirgsstadion ließen sich von den hitzigen Zweikämpfen anstacheln und waren voll da, zu einem Comeback konnten sie die Hausherren aber nicht peitschen: Nur Hochscheidts Schuss aus der zweiten Reihe konnte etwas Gefahr heraufbeschwören (67.). In der Schlussphase fiel schließlich die Entscheidung: Kittel setzte sich rechts neben dem Fünfmeterraum stark durch und gab scharf herein, Cacutalua fälschte im Zweikampf mit Lezcano ins eigene Tor ab – 0:3 (77.). In der Schlussphase war am Endergebnis nicht mehr zu rütteln, durch das Ingolstadt die Rote Laterne an den MSV Duisburg abgeben konnte.

Und wie geht’s weiter? Aue gastiert am kommenden Samstag (13 Uhr) beim FC St. Pauli. Ingolstadt empfängt zur selben Zeit Bochum. (Quelle: kicker.de)

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