Carlson-Braker sorgt für die Wende
FCA-Coach Jos Luhukay veränderte seine Startelf nach dem 2:0-Derbysieg bei 1860 München auf zwei Positionen: Leitner, der gegen seine Ex-Klub noch nicht einmal auf Bank war, sowie Oehrl erhielten den Vorzug vor Ndjeng und Rafael. Aues Trainer Rico Schmitt dagegen musste im Vergleich zum 3:0 über Bielefeld umdisponieren. In der Innenverteidigung spielte der wiedergenesene Kapitän Kos für den verletzten Paulus (Schleimbeutelentzündung im Beckenbereich).
Der FC Augsburg machte früh deutlich, dass man sich im eigenen Stadion nichts vormachen lassen wollte. Die Schwaben präsentierten sich zweifellos als spielerisch stärkere Mannschaft, kamen folglich auch zu einem optischen Übergewicht, erwiesen sich dabei aber als nicht geistreich. Den Augsburgern fiel zunächst überhaupt nichts ein gegen einen aufmerksamen und taktisch bestens eingestellten Gegner. Aue machte die Räume sehr eng, agierte äußerst abgeklärt und erleichterte dem eigenen Schlussmann Männel so das Leben.der Offensive blieben die Sachsen in den ersten 20 Minuten aber viel schuldig. Das änderte sich jedoch mit zunehmender Spieldauer. So zwang Kos FCA-Keeper Jentzsch nach einer Ecke per Kopf erstmals zu einer Parade (21.). Etwas später stand der Pole erneut im Rampenlicht, diesmal rettete er in höchster Not gegen Werner, der ansonsten alleine auf Männel zugelaufen wäre (26.).
Drei Minuten danach folgte die bis dato größte Möglichkeit der Begegnung – und die hatten die “Veilchen”: Zuerst narrte Hochscheidt Sankoh im Sechzehner und scheiterte dann aus 13 Metern am stark reagierenden Jentzsch. Kempe setzte nach, konnte den FCA-Schlussmann aber ebenfalls nicht überwinden. Am Ende rettete Sankoh per Grätsche. Danach verflachte das Match jedoch zusehends. Beide Mannschaften beharkten sich vorwiegend im Mittelfeld und traten in der Offensive kaum mehr in Erscheinung. Folgerichtig ging es torlos in die Kabinen. Die zweiten 45 Minuten hatten da schon mehr zu bieten. Zuerst köpfte Oehrl aus zwölf Metern unbedrängt drüber (50.), ehe es auf der Gegenseite klingelte: Nach feiner Vorarbeit von Schlitte musste Hensel die Kugel aus elf Metern nur noch ins leere Tor schieben (52.). Die Schwaben reagierten auf den Rückstand mit wütenden Angriffen und hätten in der 56. Minute fast die Antwort parat gehabt. Werners Schuss aus spitzem Winkel knallte aber nur an den rechten Pfosten, während Oehrl beim Nachschuss den im Weg stehenden Männel aus vier Metern nur anschoss.
Luhukay sah sich veranlasst, etwas zu unternehmen. Der Niederländer brachte mit Rafael und Bellinghausen frische Kräfte. Die nächste dicke Möglichkeit hatten aber die Gäste. Der FCA hatte es nur seinem Schlussmann Jentzsch zu verdanken, der spektakulär gegen Kempe und Kern parierte, dass Aue nicht erhöhen konnte (54.). Eine Minute danach passte Leitner mustergültig in den Lauf von Rafael, der sich bedankte und den Ball aus zehn Metern von der rechten Seite ins lange Eck zum 1:1 einschob.
Beflügelt vom Ausgleich drückten die Schwaben nun weiter nach vorne und drehten den Spieß schlussendlich um: Bei Thurks Freistoß setzte sich Callsen-Bracker im Kopfballduell gegen le Beau durch und nickte dann zum vielumjubelten 2:1 ein (72.). Die Gäste zeigten sich von den Ereignissen geschockt und hatten danach im Grunde nichts mehr zuzusetzen. Auch die Hereinnahmen von Strauß, Glasner und Milchraum brachten keinen frischen Wind, sodass die Fuggerstädter den vierten Sieg in Folge clever über die Runden brachten. (Quelle: kicker.de)