Mugosa leitet den wichtigen Dreier ein

Es bleibt eng im Abstiegskampf: Aue sicherte sich in einer fairen Partie bei Union einen verdienten 2:1-Erfolg und konterte damit die Ergebnisse der Abstiegskonkurrenz. Nach anfänglichen Problemen fand der FCE zu guter Ordnung, war offensiv das gefährlichere Team und belohnte sich mit der Pausenführung. Die Berliner beantworteten den zweiten Nackenschlag zwar postwendend und drängten auf den Ausgleich, die Defensive des einsatzfreudigen und am Ende entkräfteten FCE aber hielt stand.

Union-Trainer Norbert Düwel setzte exakt auf die Startelf, die zuletzt den 3:0-Auswärtserfolg bei 1860 München eingefahren hatte. Tomislav Stipic tat es seinem Trainerkollegen gleich und vertraute auf die Formation, die dem Karlsruher SC beim3:1-Sieg einen Dämpfer im Aufstiegsrennen verpasst hatte. Union startete druckvoll, hatte gleich bei der ersten Ecke durch Leistners Kopfball die dicke Chance zur Führung (2.). Aue überstand die weiteren Angriffswellen des Gegners und fand in der Folge mit langen Ballpassagen in der eigenen Abwehr zu besserer Ordnung und Sicherheit.

Die Partie war umkämpft, die Köpenicker hatten weiterhin leichte Vorteile gegen offensiv zunächst unsichtbare Gäste, deren Defensive aber keine weiteren Gelegenheiten der Hauptstädter zuließ. Nach einer Viertelstunde meldete sich die Stipic-Elf durch Wood erstmals im gegnerischen Strafraum an und gewann nach Quirings Alleingang auf der Gegenseite (17.) immer mehr an offensiver Präsenz.

Müllers Solo auf der rechten Seite leitete dann die Führung der Auer ein. Sein Pass fand durch das Abwehrdickicht Unions im Zentrum Wood, der auf engem Raum zu Mugosa spielte. Mit der Picke ließ der Stürmer, letzte Woche Doppeltorschütze gegen den KSC, Haas aus 13 Metern keine Abwehrchance (23.). Die Köpenicker brachten kein Bein mehr auf den Boden, der FCE hatte alles im Griff und vermeintlich durch Wood die nächste Großchance, aber der Amerikaner scheiterte an Haas und wurde zudem fälschlicherweise auch noch wegen Abseits zurückgepfiffen (27.).

Der Abstiegskandidat war bissig in den Zweikämpfen und arbeitete gut gegen den Ball, beschränkte sich aber nicht nur auf seine Defensivstärke, sondern suchte immer wieder die schnelle Umschaltbewegung: Mugosa scheiterte nach Traumpass Schönfelds von der Strafraumgrenze an Haas (35.). Die Düwel-Elf, die dem Gegner zu oft zu viel Platz für gefährliche Angriffe ließ, wachte erst kurz vor dem Seitenwechsel wieder auf, brachte aber vor dem Kabinengang gegen nun teilweise defensiv etwas leichtfertige Veilchen keine nennenswerte Aktion mehr zustande.

Düwel brachte mit Wiederanpfiff Nebihi für Zejnullahu, doch der FCE hielt den Ball meist gut vom eigenen Tor weg und stand nach Müllers verunglückter Flanke, die sich fast ins lange Eck gesenkt hätte, dicht vor dem 2:0 (55.). Erst danach meldeten sich die Köpenicker in Durchgang zwei an (Kreilach 57., Nebihi, 58.). Aue, das immer wieder selbst initiativ war, versetzte dem Kontrahenten dann aber den zweiten Nackenschlag: Benatelli spielte den Ball etwas ungenau quer in den Strafraum, wo Fandrich gerade noch den Fuß hinbrachte und sich das Leder so aus 13 Metern unhaltbar für Haas ins linke Eck senkte (62.).

Erzgebirge wähnte sich klar auf der Siegerstraße – doch nicht lange: Gegen die zu passive Abwehr der Gäste traf der für Jopek kurz zuvor gekommene Kobylanski per Distanzschuss zum 1:2 (64.). Unions beste Phase brach an. Fink blockte Polter gerade noch rechtzeitig (67.). Die Berliner drängten kräftemäßig abbauende Veilchen in die Defensive, die ganz große Ausgleichschance wollte sich zunächst nicht einstellen. Stipic tauschte seinen “ersten” Sturm aus, Kortzorg und Könnecke ersetzten für die Schlussphase ausgepumpten Mugosa und Wood. Die Gastgeber rannten an, Aue stemmte sich den Angriffswellen entgegen. Und musste noch einmal den Atem anhalten, als Männels zu kurze Faustabwehr Skrzybski vor die Füße flog, der Joker aber aus 20 Metern vorbeischoss (86.). Nachdem Alibaz die Entscheidung verpasst hatte (90.), warf der FCE nach zwei Minuten Nachspielzeit jubelnd die Arme hoch.

Union Berlin gastiert am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) beim FSV Frankfurt. Aue empfängt zeitgleich den 1. FC Kaiserslautern. (Quelle: kicker.de)

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Alte Försterei

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Mit dem Rückenwind vom 3:1-Sieg gegen den KSC geht Erzgebirge Aue in den finalen Abstiegskampf. Für Union Berlin geht im gesicherten Mittelfeld nichts mehr nach oben und nach unten. Ein Vorteil für die Sachsen (ab 12:45 Uhr im Liveticker)?