Siegert versetzt Aue den Nackenschlag

Osnabrücks Trainer Karsten Baumann änderte seine Mannschaft nach der 1:3-Auswärtsniederlage bei 1860 München gleich auf vier Positionen. Engel, Stang, Heidrich und Bencik verdrängten Andersen, Barletta, Tyrala und Kotuljac auf die Bank. Aues Coach Rico Schmitt hingegen beließ es im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen Bochum bei einem Wechsel. Kern stürmte anstelle von Glasner.

Die “Lila-Weißen” ergriffen gleich zu Beginn die Initiative und suchten den Weg nach vorne. Osnabrück präsentierte sich gefälliger und war die aktivere Mannschaft, nur fehlte es an geeigneten Mitteln, um die Auer Defensive ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Viel spielte sich rund um den Gäste-Strafraum ab, Torabschlüsse blieben dennoch eine absolute Seltenheit. Engel (5.), Lindemann (15.) und Heidrich (19.) sorgten wenigstens für etwas Abwechslung.

Von den Sachsen kam in der Offensive bis dahin überhaupt nichts. Meist operierten die Gäste mit langen Bällen auf Kern, der allerdings allein auf weiter Flur keinen Stich gegen die aufmerksame Deckung der Osnabrücker machte. VfL-Keeper Berbig musste somit erst in der 26. Minute erstmals eingreifen, Schröder hatte aus der Ferne abgezogen. Beiden Mannschaften fehlte es an zündenden Ideen, so dass die Partie lange vor sich hin plätscherte. Der VfL blieb zwar aktiver, kam aber meist nur zu Freistößen, die zunächst allesamt ereignislos verpufften. In der 33. Minute ergab sich dann doch die Möglichkeit für Engel, der nach einer Ecke aus vier Metern unbedrängt zu weit nach rechts köpfte.

Dies war wie ein Weckruf für die Hausherren, die nun stärker wurden. Adler scheiterte aber mit einem satten Schuss aus 20 Metern am glänzend reagierenden Männel (35.), ehe Sekunden später Schröder gleich zweimal vor der Linie klärte. Zuerst gegen Bencik, der nach einer Ecke von rechts aufs Tor geköpft hatte, und danach gegen Nickenigs Abstauber, den Männel noch an die Unterkante der Latte lenkte, von wo aus der Ball wieder bei Schröder landete. Drei Minuten später passte Lindemann sehenswert in den Lauf von Siegert, der anschließend im Eins-gegen-eins gegen Männel den Kürzeren zog (38.). Folglich ging es dann doch torlos in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel ging es ohne personelle Änderungen weiter, dafür mit zwei schnellen Toren für den VfL. Nickenigs Einwurf von links wurde von Bencik im Sechzehner per Kopf verlängert, allerdings nur zu Klingbeil. Dessen unkontrollierter Klärungsversuch per Kopf landete jedoch beim ehemaligen Auer Heidrich, der aus 14 Metern ins linke Eck vollendete (49.). Es war der erste Gegentreffer der Sachsen in der laufenden Saison, der nächste folgte nur drei Minuten später. Lindemanns Freistoß legte Hansen per Kopf zu Adler ab, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste.

Aue war nun gefordert und gab eine beeindruckende Antwort auf den Zwei-Tore-Rückstand gegen nun zusehends passivere Gastgeber. Zuerst narrte Curri zwei Gegenspieler und legte dann mit Überischt zurück zu Hensel, der sich bedankte und vom linken Fünfereck verkürzte (61.). Nur sechs Minuten danach war der Ausgleich geschafft: Curris Ecke von links segelte durch den Fünfer, Paulus stand goldrichtig und köpfte wuchtig aus fünf Metern in die Maschen.

Osnabrück schien beeindruckt, während die Gäste Oberwasser bekamen und nun aufs Ganze gingen. Allerdings kämpften sich die “Lila-Weißen” rasch zurück ins Match, so dass dieses bis zum Schluss offen blieb. Beide Mannschaften waren noch auf das Siegtor aus, das den Gastgberen letztlich glückte. Nach einer Hereingabe von links landete der Ball bei Siegert an der Strafraumgrenze, der sich etwas Zeit nahm und aus zentraler Position gefühlvoll in den linken Winkel zum 3:2-Endstand traf (82.). (Quelle: kicker.de)

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