Fulminantes Dynamo gewinnt Sachsenderby
Vier Tore, drei Alutreffer, fantastische Atmosphäre und ein emotionsgeladenes Fußballspiel: Das Sachsenderby bot am frühen Sonntagnachmittag sowohl jede Menge Unterhaltung als auch einen glasklaren Sieger: Mit 4:0 zeigte Dynamo Dresden den Gästen aus Aue deutlich die Grenzen auf und machte durch den ersten Heimsieg seit dem ersten Spieltag einen großen Sprung im Tableau. Dresdens Trainer Uwe Neuhaus verzichtete nach dem 3:1-Auswärtssieg in Düsseldorf erstmals in dieser Spielzeit auf personelle Wechsel und bot gegen den sächsischen Rivalen die identische Startformation auf. Auch Aues Trainer Hannes Drews schenkte den selben elf Spielern, die beim 1:1 gegen den VfL Bochum von Beginn an auf dem Rasen gestanden hatten, das Vertrauen.
Von einer fantastischen Kulisse nach vorne gepeitscht, agierte Dynamo Dresden in einem offensiv ausgerichteten 4-3-3 direkt in Richtung Gehäuse von FCE-Keeper Männel. Gegen den FC Erzgebirge, der mit einem 5-3-2-System zwar darum bemüht war, die Außen dicht zu machen, suchte die SGD jedoch konsequenterweise den Weg über die Flügel – mit Erfolg: In der vierten Minute scheiterte Berko nach einer Heise-Flanke per Direktabnahme an der Unterseite der Latte, elf Minuten später war es Ballas, der Männel mit einem Kopfball zu einer spektakulären Rettungstat zwang.
Nach Doppel-Alu: Dynamo trifft
Dresden rannte weiter an, blieb zunächst aber glücklos: Nach einer Ecke stieg Hartmann in die Höhe, setzte seinen Kopfball aber ebenfalls nur an den Querbalken (16.). In der 21. Minute belohnte sich die Neuhaus-Elf jedoch für ihren couragierten Derby-Auftritt: Einmal mehr nach einer Flanke, diesmal war es der umtriebige Duljevic, entwischte Röser Gegenspieler Rapp und vollstreckte aus zehn Metern per Kopf.
Benatelli kurz vor der Pause
Aue, das auch nach dem Rückstand im Spielaufbau zu hektisch und dadurch zu fehlerbehaftet agierte, tat sich gegen geschickt verteidigende Dresdner, die zudem auf Tempogegenstöße lauerten, enorm schwer. Die einzig nennenswerte Gelegenheit der Veilchen hatte es jedoch in sich: Tiffert fand mit einer Freistoßflanke Rapp, der 20-Jährige aber nur den Querbalken (28.). Es war der dritte Aluminium-Treffer dieser Begegnung. Kurz vor dem Pausenpfiff duften allerdings nicht die Auer, sondern der Großteil der 30.453 Fans im ausverkauften DDV-Stadion noch einmal jubeln, als der Ex-Auer Benatelli mit einem gut platzierten Linksschuss das 2:0 markierte (44.).
Wer gedacht hatte, dass Aue nach dem Seitenwechsel mit Schwung auf den Anschluss drängen würde, wurde schnell eines Besseren belehrt: Nach einer Heise-Ecke stieg Dresdens Ballas aus kurzer Distanz hoch und stellte das Ergebnis gar auf 3:0 (47.). Die SGE hatte noch nicht genug und drängte durch Benatelli (49.), Hartmann (54.) und Röser, dessen Treffer zum vermeintlichen 4:0 wegen Handspiels die Anerkennung verweigert wurde (67.), auf weitere Treffer.
Berko macht den Deckel drauf
Mit zunehmender Spielzeit und dem 3:0 im Rücken ließen es die Hausherren ruhiger angehen und gestatteten den Gästen aus dem Erzgebirge mehr Ballbesitz. Viel wusste die Drews-Elf damit jedoch nicht anzufangen und fing sich in der 75. Minute sogar noch den vierten Gegentreffer: Hartmanns Kopfball-Vorlage verwertete Berko aus kurzer Distanz – 4:0. In den Schlussminuten spielte Dresden munter auf, ohne jedoch letztes Tempo zu gehen. Nach 90 Minuten brandete großer Jubel auf, gewann Dresden doch nicht nur hochverdient das Sachsenderby, sondern auch das erste Heimspiel seit dem ersten Spieltag. Durch den zweiten Dreier in Folge überholte Dynamo Aue in der Tabelle und kletterte von Rang 16 auf elf.
Dresden spielt am kommenden Samstag (13 Uhr) bei Union Berlin. Aue empfängt am Vortag (18.30 Uhr) den SV Darmstadt. (Quelle: kicker.de)