Poté erst kunstvoll, dann mit Gewalt

Das Mittelfeldduell zwischen Dresden und Braunschweig endet leistungsgerecht 2:2. In einer kurzweiligen Partie mit tollen Treffern untermauerten beide Aufsteiger, dass sie in die Zweite Liga gehören. Dynamo-Stürmer Poté erwischte einen guten Tag und eröffnete den Torreigen mit einem Fallrückzieher. Dresdens Trainer Ralf Loose änderte seine Mannschaft nach dem 1:0-Auswärtssieg in Aachen zweifach: Der angeschlagene Kapitän Fiel (Erkältung) nahm zunächst auf der Bank Platz. Für ihn durfte Papadopoulos im zentralen Mittelfeld beginnen. Koch, der nach Gelb-Rot-Sperre zurückkehrte, übernahm nicht nur die Position von Kegel auf dem rechten Flügel, sondern auch die Kapitänsbinde.

 

Braunschweigs Coach Torsten Lieberknecht tauschte seine Startelf im Vergleich zum 0:0 gegen Paderborn auf vier Positionen: Washausen, Vrancic, Zimmermann und Boland erhielten den Vorzug vor Petersch, Pfitzner, Kruppke und Merkel. Sowohl Dynamo als auch die Eintracht können für die Zweite Liga planen und haben weder etwas mit dem Aufstieg noch mit dem Abstieg zu tun. Das Duell der Mittelfeldteams gestaltete sich aber durchaus kurzweilig. Ohne Abtastphase wechselten sich die Drangphasen im Fünfminutentakt ab. Theuerkauf prüfte Dynamo-Torwart Kirsten mit einem wuchtigen Distanzschuss (4.). Nach einem Trojan-Freistoß nickte Savic die Kugel nur knapp neben das Eintracht-Tor (8.).

Während sich bei den Braunschweigern kleinere Fehler mit fortlaufender Spielzeit häuften und so der Spielfluß empfindlich gestört wurde, näherte sich Dresden immer mehr dem Tor an: Kochs Flanke klatschte auf die Latte (19.). Kurz darauf durften die Sachsen aber jubeln: Dedic spielte scharf in den Straufraum, wo Washausen den Ball nach oben abfälschte. Poté stand goldrichtig, setzte zum Fallrückzieher an und traf kunstvoll ins rechte Eck (22.).

Die Gäste suchten nach einer Antwort, erhöhten den Druck und profitierten von einer schwachen Klärungsaktion von Bregerie: Vrancic kam im Mittelfeld an den Ball, spurtete in Richtung Tor und versenkte die Kugel aus 17 Metern gefühlvoll im linken Eck (33.). Bis zum Pausenpfiff nahm die Partie an Tempo und vor allem an Emotionen zu: Die Zweikämpfe wurden rassig geführt und sorgten so für eine hitzige Atmosphäre. Dabei sah Trojan seine fünfte Gelbe Karte. Nach der Halbzeitpause hatten sich die Gemüter wieder beruhigt. Das wirkte sich aber auch auf das Spiel aus: Strafraumszenen waren nur noch selten zu sehen. Stattdessen neutralisierten sich beide Mannschaften im Mittelfeld. Der Höhepunkt war ein Theuerkauf-Freistoß aus 18 Metern, der nur knapp über den Querbalken zischte (57.)

Dresden hatte zwar mehr Ballbesitz, konnte die massierte Braunschweiger Defensive aber nicht durchdringen. Die Eintracht wartete ab und lauerte auf Lücken und Konter. Oder auf eine Standardsituation: Vrancic hob den Ball aus der Distanz auf den Elfmeterpunkt, wo Kumbela am höchsten sprang und per Kopf in den rechten Winkel zum 2:1 traf (66.). Die Dynamos antworteten sofort: Gueyes Flanke landete vor den Füßen von Koch, der aus zwölf Metern an Davari scheiterte (67.).

Nun sorgte auch Trainer Loose für neue Impulse und brachte bei einem Doppelwechsel Fiel und Kegel (72.). Nicht mal zwei Minuten später trug dies schon Früchte: Schuppan flankte von links nach innen, wo Poté erst von Dogan geblockt wurde, im zweiten Versuch den Ball dann aber unter die Latte nagelte (73.).

In der Schlussphase gestaltete sich die Partie dann wieder völlig offen: Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe und spielten auf Sieg. Ein fünfter Treffer sollte aber nicht mehr fallen. (Quelle: kicker.de)

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