Joker Schnatterer serviert den historischen Sieg

Der 1. FC Heidenheim ist erstmals in seiner Vereinsgeschichte in das DFB-Pokal-Viertelfinale eingezogen. Beim FC Erzgebirge Aue gewann der Zweitligist mit 2:0, wobei Trainer Frank Schmidt bei seinen Einwechslungen ein goldenes Händchen bewies. Die Veilchen hingegen verpassten den erstmaligen Einzug in die Runde der besten Acht. Aues Trainer Pavel Dotchev beließ es – bereits zum sechsten Mal in Folge – bei der ersten Elf, die in der dritten Liga 0:0 in Osnabrück gespielt hatte.

Heidenheims Coach Frank Schmidt hingegen rotierte gegenüber dem 3:1 bei 1860 München in Liga zwei auf fünf Positionen: Im Tor ersetzte wie bereits zuvor im Pokal Müller Zimmermann. Außerdem durften Strauß, Theuerkauf, Skarke und Grimaldi von Beginn an ran. Griesbeck (Oberschenkelprobleme) musste passen. Philip, Halloran sowie Schnatterer saßen auf der Bank.

Im Erzgebirgsstadion entwickelte sich von Beginn an das erwartete Spiel: intensive Zweikämpfe, wenige Torszenen, viel Leidenschaft. Der erste Abschluss von Kvesic flog noch weit über den Kasten (5.), die Kopfballverlängerung von Voglsammer klärte Kvesic auf der Linie (14.). Spielerisch fanden die Kontrahenten selten den Weg in den gegnerischen Strafraum. Stattdessen mussten Standards herhalten. Die erste gute Gelegenheit hatten die Veilchen nach 22 Minuten: Nach einem Rizzuto-Freistoß landete das Leder mit Glück vor den Füßen von Breitkreuz, der aus zwölf Meter aber viel zu hoch zielte.

In der Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs beschränkte sich Heidenheim zusehends auf eine kompakte Abwehrarbeit und war offensiv viel zu passiv, um in die Nähe des gegnerischen Tores zu kommen. Die Hausherren probierten zumindest etwas – allerdings ohne durchschlagenden Erfolg.

Nach dem Wiederanpfiff schickte FCH-Trainer Schmidt die Stammkräfte Schnatterer und Halloran für Skarke sowie Voglsammer ins Rennen. Ein Doppelwechsel, der sich umgehend lohnen sollte. In der 48. Minute servierte Schnatterer eine Ecke perfekt für Feick, der aus fünf Metern einköpfte. Sechs Minuten später legte Grimaldi per Kopf quer auf Halloran auf der rechten Außenbahn. Der flankte zurück zu Schnatterer. Aus 16 Metern netzte er wuchtig ins rechte Toreck ein – 2:0 (54.).

Aufgeben allerdings war aus Veilchen-Sicht keine Option. Die Hausherren hatten durch Skarlatidis selbst eine gute Möglichkeit, aber Müller parierte auf der Linie glänzend (51.). Ansonsten war Aue zwar bemüht, doch viel gelang den Hausherren im Angriff nicht. Das lag auch am FCH, der defensiv kompakt stand und offensiv immer wieder Nadelstiche setzte. Beermann hatte in der 77. Minute die beste Gelegenheit zum 3:0, köpfte aber freistehend links am Tor vorbei. Im eigenen Strafraum hatten die Gäste allerdings alles im Griff. Der FC Erzgebirge blieb auch in der Schlussphase zu harmlos, um erstmals in der Vereinsgeschichte ins DFB-Pokal-Viertelfinale einzuziehen. Dieses Kunststück hingegen gelang dem FCH.

Ehe es in die Winterpause geht, steht für Aue am Samstag (14 Uhr) das Spitzenspiel gegen Sonnenhof Großaspach, den Zweiten der dritten Liga, auf dem Programm. Heidenheim empfängt in der 2. Liga am Samstag (13 Uhr) den 1. FC Nürnberg und hat im Viertelfinale des Pokals ein Heimspiel gegen Hertha BSC vor der Brust. (Quelle: kicker.de)

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