Paulus und Hensel machen früh alles klar

Aues Trainer Rico Schmitt vertraute nach dem 1:0-Heimsieg gegen München auf exakt dieselbe Startelf. Bielefelds Coach Ewald Lienen veränderte seine Anfangsformation im Vergleich zum 2:2-Unentschieden zuhause gegen Bochum auf einer Position: Für Kaiser (Angina) kam Bollmann ins Team. Im Auer “Kühlschrank” – die Temperaturen lagen bei minus 6 Grad Celsius – erwärmte der Blitzstart Erzgebirges zumindest die heimischen Fans: Nach einer Ecke kam Le Beau aus 20 Metern frei zum Schuss. Eilhoffs Faustabwehr war weder überzeugend noch befreiend, und Paulus netzte aus elf Metern halbrechter Position trocken ins linke untere Eck ein (2.).

 

Die frühe Führung der Hausherren hatte sofortige taktische Konsequenzen: Die “Veilchen” staffelten sich relativ tief, erwarteten Bielefelder Offensivaktionen und lauerten auf Konter. Die Arminia agierte im Vorwärtsgang durchaus forsch, blieb aber am gegnerischen Strafraum ohne Präzision und ohne jede Möglichkeit.

Die Schmitt-Elf musste Paulus’ Ausfall verkraften – der Torschütze verletzte sich an der Wade (11.) -, schaffte dies aber mit Ersatzmann Birk ohne Probleme und zeigte ihre Stärke bei Standardsituationen: Nach Kempes Ecke verlängerte Klingbeil am Fünfer per Kopf an den zweiten Pfosten, wo Hensel aus kurzer Distanz unter die Latte einschoss – Saisontor Nummer sieben für den defensiven Mittelfeldmann (17.).

Während die Ostwestfalen, deren Kampfgeist sich im Rahmen hielt, schon im Aufbauspiel große Mängel verzeichneten und über Ansätze weiterhin nicht hinauskamen, zeigte Aue Spiellaune wie Zielstrebigkeit und lehrte dem Gegner bei weiteren Standards das Fürchten. Bei einer Eckballserie brannte es jedesmal lichterloh im Gäste-Strafraum: Hochscheidts Knaller wurde neben das Tor abgefälscht, bei Hensels Scharfschuss rettete Eilhoff (26.). Und als erneut Hochscheidt aus 20 Metern abgezogen und Kern das Leder im Fünfer ins Tor verlängert hatte, entschied das Schiedsrichtergespann fälschlicherweise auf Abseits (27.).

Mehr passierte nicht mehr bis zum Kabinengang. Das spielerisch klar überlegene Aue musste nicht viel tun, um harmlose und umständliche Lienen-Schützlinge zu kontrollieren, die nur durch di Gregorio eine nennenswerte Torannäherung hatten (43.).Bei den Gästen kamen nach Wiederanpfiff Denneboom und Guela für Abelski und di Gregorio zum Zug. Besser wurde es dadurch nicht beim Schlusslicht, dessen Aktionen auf holprigem “Rasen” im Erzgebirgsstadion nur selten zweitligareif waren.

Das Niveau sank, weil die “Veilchen” nurmehr das Notwendigste taten und sich auch in der Offensive vornehm zurückhielten. Tor- und Strafraumszenen hatten hüben wie drüben Seltenheitswert, ehe der Aufstiegsaspirant noch einmal zuschlug. Dabei war alles wie gehabt: Nach einer Ecke von Curri war Klingbeil in der Mitte ungedeckt und köpfte aus sieben Metern ein (67.).

Die Ostwestfalen ergaben sich nun erst recht in ihr Schicksal, Erzgebirge verschonte den Gegner und begnügte sich mit der Verwaltung des Resultats. Die Schmitt-Elf bleibt ganz oben dabei, während der Abstand der Arminia zum Relegationsplatz in noch weitere Ferne gerückt ist. (Quelle: kicker.de)

Erzgebirgsstadion