Weilandt lässt Aue alt aussehen

Greuther Fürth hat seinen Anhängern zum Start des öffentlichen Volksfestes beschert: Zuhause gewannen die Franken durch einen frühen Doppelschlag von Flügelspieler Weilandt mit 2:0 gegen ein passives Erzgebirge Aue, dessen Hintermannschaft bei beiden Treffern keine gute Figur abgab. Durch den Dreier klopfte die Kramer-Elf wieder leise oben an, während der Aufwärtstrend der Veilchen, die im Tabellenkeller steckenblieben, vorerst sein Ende fand. Fürths Coach Frank Kramer hatte bei der jüngsten 0:2-Niederlage bei 1860 München Schwächen in der Hintermannschaft ausgemacht, woraufhin der Trainer zwei Stellen in der Viererkette neu besetzte: Gießelmann begann links anstelle von Guilherme, Caligiuri im Zentrum für Korcsmar. Zu allem Überfluss hatte sich Kapitän, Stammkeeper und Leistungsträger Hesl in der Landeshauptstadt einen Mittelhandbruch zugezogen, sodass Ersatztorhüter Mickel erstmals von Beginn an zwischen den Pfosten stand. Der unter der Woche neu verpflichtete Ex-Kölner Varvodic saß auf der Bank.

Nach seiner Amtsübernahme in Aue hatte Trainer Tomislav Stipic eine Startelf gefunden, die bislang stets zu überzeugen wusste – zuletzt beim 1:0 gegen Aalen. Daher sah der Coach auch zum dritten Mal in Folge keine Veranlassung, sein Stammpersonal auszutauschen. Die Akteure starteten gemächlich in die Begegnung. Während die Fürther das Leder locker durch die eigene Viererkette laufen ließen, um an Ballsicherheit zu gewinnen, begannen die Gäste mit einer defensiven Grundordnung und agierten aus abwartender Haltung heraus. Mit den weniger temporeichen Angriffen hatte die FCE-Abwehr vorerst keine Mühe, bis ein kapitaler Bock von Keeper Männel dem Kleeblatt die frühe Führung bescherte: Schröck schickte Weilandt in den Strafraum, der flach und recht unplatziert aus 15 Metern abzog. Männel war mit der Hand dran, legte sich die Kugel aber selbst ins Netz (8.).

Aue erstickte einige Fürther Offensivbemühungen bereits im Keim, wenn die Franken dann aber mal auf das Gaspedal drückten, herrschte sofort Alarmstufe rot. Caligiuri öffnete mit einem präzisen Diagonalball den Raum für Weilandt, der es auf eigene Faust versuchte. Klingbeil und Vucur griffen nicht konsequent ein, sodass der Flügelspieler frei vor Männel auftauchte und abschloss. Der Keeper war schnell unten, konnte aber nur abprallen lassen. Weilandt erhielt eine zweite Gelegenheit, bewies Auge und lupfte das Leder gekonnt über den Schlussmann hinweg zu seinem fünften Saisontreffer ins Tor (17.). Mit dem soliden Vorsprung im Rücken gingen die Hausherren nur vereinzelt ins Tempo. Gießelmann wagte noch einmal einen seiner Vorstöße, flankte unbedrängt auf Przybylko, der die Kugel vom ersten Pfosten aus aber über den Kasten setzte (21.). Ansonsten passierte kaum etwas im letzten Drittel, das Bild blieb unverändert: Die Spielvereinigung schwang ohne große Mühe das Zepter, tat aber nicht mehr, als nötig. Die Veilchen boten lange Zeit kaum Gegenwehr und ließen sich nicht aus ihrer Formation locken.

Vor dem Pausenpfiff nahmen die Auer aber doch noch aktiver am Geschehen teil, erhöhten die Schlagzahl und kreierten prompt gute Möglichkeiten. Löning drosch die Kugel nach einer Standardsituation von halblinks drüber (37.), Kortzorgs Kopfball klärte Fürstner kurz vor der Linie (41.). Durch die beiden Szenen durften die Sachsen getrost neuen Mut für den zweiten Durchgang schöpfen. Den Schwung nahmen die Sachsen trotz eines offensiven Wechsels zur Pause (Schönfeld für Paulus) nicht mit in die zweiten 45 Minuten, sondern verfielen wieder in ihre alte Lethargie: Die Stipic-Schützlinge ließ sich hinten reindrängen, rückten nur sporadisch nach und entwickelten nicht einen Hauch von Torgefahr. Die Franken investierten mehr in ihr Offensivspiel, ließen aber die letzte Konsequenz vermissen.

Nach gut einer Stunde erkannten die Gäste, dass ein höheres Risiko von Nöten war, um nicht mit leeren Händen nach Hause zu fahren. Müller setzte nach einem Doppelpass mit Joker Schönfeld ein erstes Zeichen, zimmerte das Leder aus 23 Metern aber knapp rechts vorbei (60.). Schönfeld verlieh der lauen Offensive etwas mehr Glanz, leitete auch Lönings Drehschuss, der rechts vorbeizischte (65.), per gut getimtem Steilpass ein.

In der Schlussphase drängten die Sachsen – Coach Stipic löste die Viererkette auf, brachte mit Okoronkwo für Kapitän Klingbeil einen weiteren Angreifer – vehement in Richtung Tor von Startelf-Debütant Mickel, der lange Zeit überhaupt nichts zu tun bekam, im entscheidenden Moment aber patzte. Der Keeper unterlief eine Ecke von rechts, woraufhin Vucur an das Leder kam, allerdings nicht den Anschluss markierte. Sukalo hatte kurz vor der Linie goldrichtig gestanden (83.) – die letzte Chance. Die Kleeblätter schaukelten das 2:0 mehr oder weniger souverän über die Zeit.

Nach der Länderspielpause gastiert Fürth am Samstag, den 18. Oktober, in Braunschweig (13 Uhr), während Aue tags darauf wieder gegen ein bayerisches Team antritt: 1860 München reist ins Erzgebirge. (Quelle: kicker.de)

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Erzgebirge Aue muss zum Angstgegner Fürth

Köln - Zum Auftakt des 9. Spieltags hat SpVgg Greuther den FC Erzgebirge Aue (ab 18:15 Uhr im Live-Ticker) zu Gast. Die Fürther sind seit fünf Partien gegen Aue ungeschlagen, in der letzten Saison gewannen sie sogar beide Spiele gegen die Erzgebirgler