Vucur netzt in Stürmermanier ein – Der FSV wacht zu spät auf

Ein Spiel mit mehreren Gesichtern: Der FSV Frankfurt und Erzgebirge Aue teilten sich mit 1:1 die Punkte. Der FSV war aktiver und ging durch Oumari verdient in Front, lud in Halbzeit zwei Aue aber plötzlich ein. Vucur netzte im Stile eines Torjägers ein, ehe die bis dato seltsam gehemmten Bornheimer doch noch spät aufwachten und sich Chancen im Minutentakt herausspielten. Benno Möhlmann vertraute der gleichen Anfangself, die im DFB-Pokal in Hoffenheim mit 1:5 unterlegen war Sein Gegenüber Tomislav Stipic nahm im Vergleich zur 3:1-Niederlage nach Verlängerung im DFB-Pokal gegen Ligakonkurrent RB Leipzig einen Wechsel vor: Paulus rückte für Anier in die Startelf.

Fink rettet Der FSV begann aktiver und engagierter, die Pokal-Schlappe in Hoffenheim war den Bornheimer nicht anzumerken. Die erste Möglichkeit bot sich Dedic, der aber den aus seinem Tor geeilten Klandt anschoss (11.). Zwei Zeigerumdrehungen später schlenzte Grifo einen Freistoß über die Mauer – doch der auf die Torlinie zurückgeeilte Fink klärte das Leder im letzten Moment per Kopf auf der Linie (13.).

Die Hausherren agierten mutig, waren zweikampfstärker (rund 60 Prozent gewonnene Duelle) und entschlossen, in Führung zu gehen – und belohnten sich kurze Zeit später auch für ihren Aufwand: Engels brachte den Ball scharf von außen vor das Tor, in der Mitte schaltete Oumari am schnellsten und netzte per flacher Direktabnahme ein – 1:0 (23.).

Aue wirkte hingegen behäbiger und tat sich im Spiel nach vorne schwer. Zwar mühten sich auch die Gäste, wirkliche Gelegenheiten wollten aber nicht herausspringen. Der FSV blieb gefährlicher, die Schüsse von Engels (32., drüber) und Kruska (34., in die Arme von Männel) waren aber nicht gefährlich genug. Dann wurde es im Strafraum des FSV knifflig: Novikovas und Bittroff verkeilten sich ineinander. Bittroff wurde mit der Hand im Gesicht getroffen, hebelte seinen Gegenspieler aber gleichzeitig mit den Beinen aus. Schiedsrichter Dietz entschied auf Freistoß für den FSV (36.). Fortan plätscherte das Geschehen vor sich hin, am gefährlichsten war noch Kortzorgs Schlenzer fast mit dem Pausenpfiff, der aber einen Meter am Tor vorbei ging (45.+2.).

Stipic war mit seiner Offensive alles andere als zufrieden und nahm zur Pause gleich zwei Wechsel vor: Könnecke und Diring sollten für frischen Wind sorgen, Paulus und Löning hatten vorzeitig Feierabend. Den ersten Torabschluss hatten aber erneut die Hausherren, nachdem Kortzorg unzureichend im eigenen Strafraum klärte, drosch Kruska das Leder über das Tor (54.). Stipic riskierte in der Folge noch mehr und brachte Schönfeld für Novikovas (62.) – der Wechsel sollte sich umgehend bezahlt machen: Erst acht Minuten im Spiel, brachte Schönfeld den Ball flach von der Torauslinie in die Mitte, wo Vucur im Stile eines Torjägers zum Ausgleich einnetzte (70.).

Die Sachsen belohnten damit ihren gestiegenen Aufwand, während die Bornheimer seltsam gehemmt und verunsichert wirkten. Die Möhlmann-Elf brachte im zweiten Durchgang bis in die Schlussphase kaum einen vernünftigen Angriff mehr zustande, den ersten gab es erst in der 83. Minute: Bittroff legte in die Mitte auf den einwechselten Schembri ab, der aber einen Tick zu lange mit dem Abschluss zögerte – Vucur warf sich mutig dazwischen (84.). Das war der Weckruf für die Frankfurter, die urplötzlich mutig agierten und auf den Dreier drängten – eine wilde Schlussphase sollte folgen. Kapllanis Kopfball landete in den Armen von Männel (87.), ehe sich Aue auf der Gegenseite die Riesenchance auf den Siegtreffer bot.

Schönfeld lief nach einem weiten Ball in die Schnittstelle aufs Tor zu und war schneller am Ball als der aus seinem Gehäuse geeilten Klandt, doch der Lupfer war zu hoch angesetzt und ging drüber (88.). Dann stand Grifo bei einem Freistoß aus 17 Metern bereit, setzte diesen aber knapp am Torwarteck vorbei (90.+1). Der FSV stürmte weiter, Kapllani hatte erneut eine große Chance, setzte einen Volley aber per Aufsetzer knapp am langen Eck vorbei – auch Schembri verpasste das Leder einen Meter vor dem Tor (90.+2). Für den Schlusspunkt in turbulenten Endphase sorgte wiederum Grifo, sein wuchtiger Schuss landete in den Fängen von Männel (90.+4) – dann war Schluss und Aue war froh, dass der FSV viel zu spät aufgewacht war.

Der FSV Frankfurt gastiert am Freitag (18.30 Uhr) in Aalen. Erzgebirge Aue spielt am Sonntag (13.30 Uhr) im eigenen Stadion gegen Eintracht Braunschweig. (Quelle: kicker.de)

Frankfurter Volksbank Stadion

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