Sylvestr zwei Mal cool: Aue gewinnt Elfmeter-Schlacht
Erzgebirge Aue hat ein turbulentes und temporeiches Ost-Duell gegen Union Berlin mit 3:2 für sich entschieden. Dabei rückte Schiedsrichter Dr. Jochen Drees in den Mittelpunkt, der drei äußerst umstrittene Elfmeter verhängte. Durch den Erfolg kann Aue wohl abermals für die zweite Liga planen, die Aufstiegsträume der Berliner sind dagegen endgültig passé. Erzgebirge-Coach Falko Götz tauschte seine Anfangself gegenüber der 0:1-Niederlage in Bochum auf einer Position: Für Schröder spielte Klingbeil als Rechtsverteidiger. Union-Trainer Uwe Neuhaus vertraute mit einer Ausnahme der gleichen Startelf, die schon den 2:0-Heimsieg gegen Cottbus errungen hatte. Lediglich der verletzte Parensen (Nasenbeinbruch) wurde von Kohlmann ersetzt.
Aue begann hochmotiviert und gab sofort das Tempo vor, hatte aber direkt Pech: Nach einer Kocer-Ecke traf Paulus per Kopf aber nur die Latte (9.). Union kam überhaupt nicht ins Spiel und hatte auch im Nachhinein Glück, nicht ins Hintertreffen geraten zu sein: Sylvestr ließ Schönheim ins Leere laufen, traf anschließend aber frei vor dem Tor nur das Außennetz (17.). Drei Minuten später verhinderte Haas mit einer Hand den Rückstand, wieder war Sylvestr der Absender des Schusses. Fortan sollte Schiedsrichter Dr. Jochen Drees aber in den Mittelpunkt des Geschehens geraten: Zuerst pfiff er für die bis dato völlig unterlegenen Berliner einen Elfmeter: Torwart Männel kam bei einer Flanke aus dem Tor und faustete die Kugel weg, rasselte dabei aber mit Puncec zusammen. Drees zeigte zum Erstaunen der Hausherren auf den Punkt. Mattuschka ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und verwertete hoch ins Eck zur schmeichelhaften Führung (24.).
Fünf Minuten später war Puncec der Verursacher des nächsten strittigen Strafstoßes: Der Union-Verteidiger soll Löning bei einem Klärungsversuch am Fuß getroffen haben. Drees zeigt auch hier unter lauten Protesten auf den Punkt, Sylvestr lief an und traf zum 1:1 (31.). Aue legte nach und drehte zwei Minuten später die Partie vollends. Nach einem von zahlreichen guten Benatelli-Freistößen hielt Nickenig den Kopf hin, der Ball ging durch Haas’ Beine ins Tor – 2:1 (33.). Aue drängte weiter auf den Berliner Kasten und war teilweise drückend überlegen, musste aber erneut aus dem Nichts ein Gegentor schlucken: Mattuschka bediente Skrzybski, der am Sechzehnmeterraum Paulus und Nickenig ins Leere laufen ließ und flach abzog. Männel war zwar noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern (40.). So ging eine turbulente, temporeiche und unterhaltsame Begegnung mit 2:2 in die Kabinen.
Nach der Pause beruhigte sich das Geschehen etwas. Aue war zwar weiterhin hauptsächlich die spielbestimmende Mannschaft, kam aber nicht mehr so entschlossen und angriffslustig vor das Tor der Berliner. So rasant, wie die Partie in Halbzeit eins war, ging es nach dem Wechsel nicht mehr weiter. Die beste Gelegenheit für die Hausherren hatte Müller, der aber überhastet zentral vor dem Tor drüber schoss (65.). Wenig später sollte es den nächsten Elfmeter geben: Okoronkwo setzte sich stark durch und tauchte frei vor Haas auf, der per Grätsche aber den Ball spielte. Drees wertete auch diese Aktion als Foul und verhängte den dritten Strafstoß. Sylvestr trat erneut an und markierte seinen Doppelpack (72.).
Aue verteidigte die Führung fortan entschlossen und ließ die Uhr geschickt runterticken. Die verzweifelt agierenden Berliner kamen nicht mehr entscheidend vor das Gehäuse der Hausherren, so dass es letztlich beim verdienten, aber auch glücklichen Erfolg blieb.
Nächsten Samstag (13 Uhr) treffen die Erzgebirgler auf Greuther Fürth. Die Berliner empfangen bereits am Freitag (18.30 Uhr) den 1. FC Köln. (Quelle: kicker.de)
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