Groß trifft (nicht) – Özcan hält die Nullnummer fest

Noch nie konnte diese Partie zwischen Aue und Ingolstadt das Heimteam gewinnen – auch dieses Mal nicht, die Begegnung endete 0:0. Groß verbuchte zwar einen regulären Treffer, der vom Schiedsrichtergespann nicht anerkannt wurde. Die zweiten 45 Minuten lebten einzig von der Spannung, da die Gäste in fragwürdig in Unterzahl gerieten und zur Defensive gezwungen wurden.

Aues Chefcoach Falko Götz baute seine Startelf nach der 0:2-Heimniederlage gegen St. Pauli auf drei Stellen um: Diring, Novikovas und Kocer mussten ihren Startplatz für Benatelli (zurück nach Oberschenkelzerrung), Fabian Müller (nach Gelbsperre) und Novikovas räumen. Ralph Hasenhüttl genügte nach dem 2:1 in Cottbus dagegen ein Wechsel. Der vom Trainer gelobte Roger (“Er geht inzwischen weitere Wege”) bekam den Vorzug vor dem Ex-Nürnberger Cohen, der erst wieder “behutsam aufgebaut” werden soll.

Die Hausherren schickten sich im Vorfeld an, drei Punkte auf ihrer Agenda abzuhaken. Erstens sollte die jüngste Negativserie von nur einem Sieg aus sechs Partien aufgebessert werden. Zweitens sollte der “Fluch”, der auf dieser Partie lastet, gebrochen werden – in allen sieben Zweitliga-Duellen zwischen dem FCE und dem FCI gewann noch nie (!) die Heimelf. Damit würde sich auch Punkt drei erfüllen: der 100. Sieg in Liga zwei für den FC Erzgebirge. Dass das allerdings nicht leicht werden würde, wusste vorab auch Kapitän Klingbeil: “In diesen Begegnungen ging es immer richtig eng zu. Es war gegen die technisch und taktisch sehr gut ausgebildeten Ingolstdäter nie einfach.” Mit seinen Aussagen sollte der Abwehrmann Recht behalten: Die Autostädter machten vom Anpfiff weg Druck, drängten die Hausherren hinten hinein. Was fehlte, war stets der finale Pass. Gunesch und Hofmann kamen demnach nur zu sogenannten “Halbchancen” (2. und 3.). Die nächste Gelegenheit hatte es dann in sich: Nachdem Benatelli auf der einen Seite eine Schwalbe beging, zog Groß im direkten Gegenzug auf der anderen aus der Distanz ab und nagelte das Leder ans Quergebälk (10.). Besonders bitter: Das Leder sprang von dort hinter die Linie – das Tor zählte aber nicht.

Nach einigen Diskussionen kamen in der Folge die Veilchen besser rein, verteidigten höher und kamen dem Strafraum etwas näher. Doch auch hier fehlte der finale Pass, wie zum Beispiel von Benatelli zu Sylvestr (29.). Begünstigt wurde der FC Erzgebirge dann erneut: Schiedsrichter Christian Fischer entschied nach einem Zweikampf zwischen Matip und Sylvestr auf Elfmeter und zückte obendrein – bedingt durch das Regelwerk – die Rote Karte für den Kapitän der Ingolstädter (39.). Immerhin: Torhüter Özcan parierte den von Janjic platziert geschossenen Strafstoß glänzend (40.). Zwar mussten die Gäste nun in Unterzahl agieren, schöpften allerdings Hoffnung aus der Tatsache, dass noch ein 0:0 auf der Anzeigentafel leuchtete und dass Rogers fataler Fehlpass nicht bestraft wurde (43.).

Die zweiten 45 Minuten begannen erst einmal abwartend – beide Teams gingen kein allzu großes Risiko ein. Außerdem sah sich FCI-Trainer Hasenhüttl gezwungen, Mijatovic für Offensivmann Hofmann zu bringen, um die Abwehrlücke nach dem Platzverweis für Matip zu schließen (46.). Die Gäste igelten sich aber keineswegs ein – auf Konter wurde schon gelauert. Diese wurden nur teils kläglich vergeben (54.). Dann gewährten die Schanzer den Gastgebern allerdings zu viel Zeit am Ball und ließen sich schlussendlich massiv hinten reindrängen. Caiuby agierte übrigens für Hofmann als Sturmspitze, dahinter standen minutenlang zwei massierte Viererketten. Die Veilchen versuchten ihr Offensivheil stets über Novikovas, der nach einigen Versuchen eine Flanke perfekt ins Zentrum brachte. Sylvestr bugsierte das Leder mit seinem Kopfball jedoch drüber (67.). Groß und Caiuby hissten zwischenzeitlich auch mal wieder die oberbayrische Offensivflagge – die direkten Freistöße fanden allerdings nicht den Weg ins Netz (68. und 70.). Final lebte die Partie nur noch von der Spannung. Doch mehr als ein Kopfball von Morales und ein Schuss von Königs sprang für beide Teams nicht mehr heraus (86. und 88.). Vor allem Danilo und da Costa, die starken Außenverteidiger der Gäste, konnten zahlreiche Angriffe über die Außen im Keim ersticken. So blieb es bei der Erkenntnis, dass beide Teams mit nun 21 Zählern im Abstiegskampf stecken bleiben. Außerdem kann weiterhin keine Heimmannschaft dieses Duell gewinnen und die Sachsen müssen mindestens bis nächste Woche auf den 100. Sieg in der 2. Liga warten.

Aue gastiert am nächsten Freitag (18.30 Uhr) in Sandhausen. Ingolstadt rundet den kommenden 19. Spieltag und damit das Fußballjahr 2013 in der 2. Bundesliga am Montag (20.15 Uhr) im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern ab. (Quelle: kicker.de)

Erzgebirgsstadion

Gäste im Vorteil

In den sieben Zweitligaduellen zwischen dem FC Erzgebirge Aue und dem FC Ingolstadt (Sonntag, ab 13:15 Uhr im Live-Ticker) gab es keinen einzigen Heimsieg - die erste