Starkes Debüt von Idrissou

Aues Trainer Rico Schmitt musste auf Kapitän Kos (Leisten-OP), Angreifer Kern (krank) und Neuzugang Milchraum (Kreuzbandriss) verzichten. In der Abwehr stand eine weitere Neuverpflichtung, Lachheb, vor seiner ersten Bewährungsprobe, auch die Ex-Rostocker Schlitte und Schröder feierten ihr Pflichtspieldebüt.

Wie auf der anderen Seite Gladbachs Neuzugang Idrissou. Dennoch hatte auch Borussen-Trainer Michael Frontzeck Personalsorgen: Stammkeeper Bailly musste kurzfristig passen, beim Belgier hatte sich ein Wirbel verschoben. Für Bobadilla kam die Partie nach seinem Bänderriss noch zu früh, Arango reiste nach Länderspieleinsatz erst gar nicht an, und Neuzugang de Camargo musste eine Sprunggelenksverletzung noch auskurieren. Auf dem mit zahlreichen Unebenheiten übersäten Rasen im Erzgebirgsstadion erkämpfte sich Aue in der Anfangsphase mit couragiertem Einsatz und hoher Laufintensität leichte Vorteile. Über Mittelfeldduelle kam die Partie aber zunächst nicht hinaus, da es am gegnerischen Strafraum an der zündenden Idee fehlte.

 

Viele Freistoßunterbrechungen hemmten zudem immer wieder den Spielfluss. Beide Abwehrreihen standen sehr kompakt, Tormöglichkeiten blieben so Fehlanzeige. Erzgebirge warf weiterhin seine Kampfkraft in die Waagschale, Schröder hatte die einzige nennenswerte Chance des Zweitligisten, als Marx seinen Volleyschuss aus 14 Metern mit dem Körper abblockte (30.). Danach aber setzte sich immer mehr das größere spielerische Vermögen der Rheinländer durch. Zunächst ließ Gladbach zwei aussichtsreiche Freistoßmöglichkeiten ungenutzt (Bradley, 34., 37.), zwischenzeitlich strich Idrissous Kopfball nur Zentimeter am Winkel vorbei (35.).

Dann aber nutzte der Bundesligist einen Fehler der “Veilchen” zur Führung: Reus schnappte sich Curris Fehlpass im Mittelfeld und dann ging es schnell. Der angespielte Bradley passte am Sechzehner links raus zu Idrissou, dessen Querpass erwischte wieder der US-Amerikaner und netzte gegen die Laufrichtung Männels aus neun Metern ein (38.). Personell unverändert begannen beide Teams den zweiten Durchgang, der mit einem Paukenschlag begann: Curri hatte rechts zu viel Platz und kam ungehindert zur Flanke. In der Mitte übersprang Hochscheidt Brouwers und nickte aus neun Metern ins linke Eck ein (47.).

Vielversprechend hatte die Begegnung nach Wiederanpfiff begonnen, danach aber tat sich vorerst nicht mehr viel. Die Partie verflachte immer mehr, nahm dann erst nach einer Viertelstunde wieder an Fahrt auf: Herrmann verhinderte gegen Klingbeils Flachschuss vor der Linie den Rückstand (62.), auf der Gegenseite scheiterte Reus nach Sololauf an Aues Keeper Männel (63.). Gladbachs größere Entschlossenheit zahlte sich wenig später aus: Lachheb rettete bei Idrissous Heber vor der Linie, doch die Borussia setzte nach. Reus bekam das Leder links im Sechzehnmeterraum, bei der nachfolgenden unübersichtlichen Situation war Idrissou hellwach und spitzelte den Ball aus acht Metern ins Netz (64.). Die Frontzeck-Elf verdiente sich die erneute Führung im weiteren Verlauf: Reus scheiterte nach Doppelpass mit Idrissou an Männel, Herrmann nahm den Abpraller mit vollem Risiko, schoss aber aus 13 Metern Zentimeter rechts vorbei (67.).

Souverän kontrollierten die Gäste das Spiel, ließen hinten bis auf einen Distanzschuss von Schröder (74.) nichts zu. Auch nach vorne waren Idrissou & Co. zielstrebiger und stets gefährlich. Dennoch dauerte es bis zur 87. Minute, ehe Reus die endgültige Entscheidung besorgte: Der kurz vorher eingewechselte Neustädter gewann am gegnerischen Sechzehner das Duell gegen Paulus und legte quer. Reus machte noch ein paar Schritte zur Seite und netzte dann aus 17 Metern flach ins linke Eck ein. (Quelle: kicker.de)

 

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