Aue zittert sich zum Derbysieg

Der FC Energie Cottbus taumelt weiter dem Abstieg entgegen. Im Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue setzte es eine bittere 2:3-Niederlage. Für Aue, das den zweiten Erfolg binnen fünf Tagen feierte, traf Löning per Doppelpack, ehe Sylvestr kurz vor der Pause nachlegte. Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Hausherren wie ausgewechselt, rannten dem Ausgleich nach Stiepermanns Doppelpack aber letztlich vergebens hinterher. Der Cottbusser Trainer Stephan Schmidt nahm nach dem 2:2-Unentschieden in Aalen zwei Veränderungen an seiner Startelf vor: Für Susic und Jendrisek begannen Bittrof und Stiepermann. Stürmer Sanogo war aus Leistungsgründen nicht im Kader. Aues Coach Falko Götz tauschte im Vergleich zum 1:0-Heimerfolg gegen Kaiserslautern einmal Personal. Luksik begann für Kocer.

Beide Teams gingen äußerst vorsichtig in dieses Derby, scheuten im Spiel nach vorne das letzte Risiko. Den ersten Torschuss verbuchten die Gastgeber, als Luksik einen Freistoß aus 30 Metern auf das Tor hämmerte, ein Energie-Verteidiger fälschte das Leder ins Toraus ab (8.). Jetzt war der Bann gebrochen, fortan gab es deutlich mehr Torraumszenen. Erst köpfte Fetsch direkt in Männels Arme (9.), dann hatten Sylvestr und Benatelli gute Schusspositionen, ließen sich aber von Möhrle und Renno noch irritieren (11.). Bei den Gästen ließ sich Löning immer wieder etwas fallen, um aus der Tiefe das Auer Angriffsspiel zu lenken.

Löning war es auch, der seine Farben auf die Siegerstraße brachte. Könnecke narrte auf rechts gleich zwei Gegenspieler und flankte butterweich ins Zentrum, wo der Auer Winterneuzugang aus kurzer Distanz per Kopf zur Führung traf (16.). 171 Sekunden später drehte Löning schon wieder jubelnd ab. Madouni hatte einen Katastrophen-Pass in die Beine von Könnecke gespielt, der Löning in die Tiefe schickte. Frei vor Renno blieb dieser cool und chippte den Ball in die Maschen (18.). Für Pechvogel Madouni kam es kurz darauf noch schlimmer. Der Algerier stieß unglücklich mit Sylvestr zusammen und musste verletzt raus. Für ihn kam Buljat (25.).

Auf Cottbusser Seite stemmte sich vor allem Stiepermann gegen den Trend, seine Distanzschüsse waren jedoch zu ungenau (27., 32.). Just in der Phase, als Energie langsam auftaute, schlug Aue erneut eiskalt zu. Möhrle “klärte” eine Flanke genau in Luksiks Füße, dessen Schuss Renno noch abwehren konnte. Sylvestr setzte nach und verwertete den Abpraller aus spitzem Winkel zum 3:0 (36.). Sein Schuss hatte dabei beide Innenpfosten berührt. Cottbus reagierte geschockt und taumelte dem Pausenpfiff entgegen. Benatelli hätte sogar noch ein Tor nachlegen müssen, sein Kopfball war aber zu ungenau für Renno (45. +1). Bei den Hausherren reagierte Coach Stephan Schmidt auf die schwache Leistung und wechselte zur Pause zweimal: Rivic und Michel kamen für Fetsch und Bickel. Und Michel fügte sich sofort gut ein: In einem schnellen Konter leitete der Ausgleichsschütze von Aalen den Ball zu Stiepermann weiter, der sich den Ball an der Strafraumkante auf den rechten Fuß legte und Männel ausguckte. Per Pike schlenzte er den Ball oben rechts in den Winkel (48.). Die Hausherren agierten nun mit Rückenwind, Stiepermann und Rivic entfachten über die Außen viel Druck. Klare Torchancen sprangen dabei aber nicht heraus (Ausnahme: Michel, 63.).

Gästetrainer Falko Götz registrierte die sich ändernden Kraftverhältnisse und nahm Angreiger Löning vom Platz, Mittelfeldspieler Schröder gab nach langer Verletzungspause (Kreuzbandriss) sein Comeback (65.). Den Rhythmus der Hausherren brach dieser Wechsel allerdings nicht. Eckstoß um Eckstoß segelte nun durch den Auer Strafraum, ehe Schiedsrichter Christian Dietz auf den Punkt zeigte. Michel war bei einer Ecke von Klingbeil umgeschubst worden. Stiepermann blieb vom Punkt cool und traf links unten zum Anschluss (72.).

Der agile Michel strahlte auch in der Folge Gefahr aus, sein Distanzschuss strich rechts vorbei (80.). In der Schlussphase verlor die Schmidt-Elf etwas den Faden und konnte den großen Druck nicht immer aufrechterhalten. So wurde Männel nicht mehr ernsthaft geprüft, auch weil Buljat erst geblockt wurde (89.) und dann den Ball nicht traf (90. +3). Schlussendlich feierte Aue den zweiten Sieg binnen fünf Tagen, nachdem am Montag ja erst der FCK geschlagen wurde. Cottbus hat viel Moral bewiesen, steht aber wieder mal mit leeren Händen da.

Am nächsten Freitag (18.30 Uhr) empfängt Cottbus den 1. FC Kaiserslautern. Erzgebirge Aue sieht sich am Tag darauf (13 Uhr) dem 1. FC Köln gegenüber. (Quelle: kicker.de)

Stadion der Freundschaft

Heimbilanz als Hoffnungsschimmer

In der 2. Bundesliga gewann Energie Cottbus alle sechs Heimspiele gegen den FC Erzgebirge Aue: 2:1, 1:0, 1:0, 6:0, 2:0, 3:0 (Freitag, ab 18:15 Uhr im Live-Ticker). In den let