Mosquera bricht den Bann und vergibt Siegchancen

Union-Coach Uwe Neuhaus baute sein Team, das durch die 0:1-Pleite beim TSV 1860 München zum 16.Mal in Folge auswärts ohne dreifachen Punktgewinn geblieben war, auf zwei Positionen um: Benyamina stürmte überraschend anstelle von Savran und nicht anstatt des seit 23 Pflichtspielen torlosen Mosquera. Thomik ersetzte Göhlert. Den in München Gelb-Rot-gesperrten Kolk, bisher treffsicherster Köpenicker, setzte in der Länderspielpause ein Faserriss außer Gefecht. Aues Trainer Rico Schmitt musste nach dem 3:2-Heimsieg gegen Augsburgin seiner Startelf ebenfalls auf einen Leistungsträger verzichten: Spielmacher Curri trat aufgrund von Adduktoren-Problemen die Reise nach Berlin nicht mit an. Für den Topvorbereiter der “Veilchen” (5 Assists) rutschte Angreifer Glasner in die Anfangsformation.

 

Aue erwischte an der Alten Försterei einen Blitzstart und sorgte so in der heißen Ostduell-Atmosphäre früh für eine kalte Dusche bei den Hausherren. Union-Keeper Glinker konnte einen unangenehmen Flachschuss von Hochscheidt nur zur Seite abwehren. Hensel reagierte gedankenschnell und befördert das Spielgerät aus spitzem Winkel in die Maschen (2.). Die “Eisernen” reagierten in der flotten Anfangsphase jedoch nicht geschockt, zogen das Tempo an und erarbeiteten sich so Feldvorteile. Kurz nachdem Männel einen tückischen Mattuschka-Freistoß noch im Nachfassen sicher hatte aufnehmen können, war der Keeper der Erzgebirger bei Mosqueras Ausgleichstreffer machtlos: Ede steckte öffnend durch zu Mosquera. Der zuletzt im Abschluss so uneffektive Kolumbianer stoppte kurz ab, ließ so Gegenspieler Paulus ins Leere laufen und schloss dann platziert ins linke untere Eck ab (9.).

Die intensiv geführte Partie war auch fortan kurzweilig, zumal beide Teams engagiert, wenngleich manchmal auch etwas zu unpräzise den Vorwärtsgang einlegten. Chancen gab es vor dem Kabinengang hüben wie drüben: Thomik nahm das Leder in der 18. Minute mit vollem Risiko volley, jagte es allerdings über den Auer Querbalken. In Minute 30 hatten die Köpenicker erneut die Chance, in Front zu gehen: Nach schönen direkten Weiterleitungen von Stuff und Mosquera präsentierte sich Keeper Männel beim Schuss von Ede auf dem Posten und parierte reaktionsschnell. Doch auch die Schmitt-Schützlinge zeigten sich bei schnell vorgetragenen Gegenstößen durchaus gefährlich vor dem gegnerischen Kasten: Glasner versuchte jedoch ohne Erfolg mit einem findigen Kopfball-Heber Union-Schlussmann Glinker zu überlisten (34.). Vor dem Kabinengang waren es jedoch wieder die Berliner, welche die klareren Möglichkeit vorweisen konnten: In der 44. Minute schlenzte Mattuschka die Kugel – Klingbeil war zuvor weggerutscht, Paulus trat im Zentrum neben den Ball – an den rechten Außenpfosten.

Nur eine Zeigerumdrehung später tauchte Mosquera frei vor Männel auf, der Keeper blieb lange stehen, entschied die Eins-gegen-eins-Situation für sich und rettete den Sachsen so das 1:1 in die Pause. In Durchgang zwei konnten beide Teams in der Offensive zunächst nicht an ihre guten, geradlinigen Aktionen aus der ersten Hälfte anknüpfen. Während sich die “Veilchen” darauf konzentrierten, wie schon oft in der laufenden Spielzeit, im Abwehrverbund sich gut sortiert und konsequent zu präsentieren, hatten die Hausherren nun zu wenig Durchschlagskraft und Ideen, um über mehr als nur Halbchancen hinauszukommen. Erst in der 68. Minute sorgte eine klassische Mattuschka-Szene für etwas Belebung: Der Freistoß-Spezialist zirkelte einen Freistoß aus halblinker Position aufs kurze Eck, wo Männel das Spielgerät allerdings sicher nach vorne klatschte. Die Köpenicker investierten in der Schlussphase wieder mehr, agierten aber nun auch zu hektisch und unpräzise. Mosquera mutierte in den letzten Minuten zum tragischen Helden. D

er Schütze des 1:1 vergab sowohl in der 82. Minute, nachdem er sich zunächst leichtfüßig in Szene gesetzt hatte, wie auch eine Zeigerumdrehung vor Ende der regulären Spielzeit mit zu schwachen, unplatzierten Abschlüssen aus guter Position den Siegtreffer für Union. (Quelle: kicker.de)

Alte Försterei