Sieben Jahre beim VfB Stuttgart, dann vier bei türkischen Erstligaklubs – mit Werner Schoupa konnten die Veilchen einen ausgesprochen erfahrenen Athletiktrainer gewinnen, der längst schon in Sachsen Wurzeln geschlagen hat.

Nach Lichtenstein geführt hat den Fünfzigjährigen nämlich die Liebe. In Stuttgart lernte er seine Annett kennen, und weil die gern zurück in die alte Heimat wollte, zog die Familie 2013 in die sächsische Kleinstadt. Dennoch blieben gemeinsame Stunden weiterhin selten, denn Werner verdiente sein Brot in der Süper Lig, bei türkischen Topvereinen in Ankara, Samsun, Karabük, Konya… Im Sommer ’14 gab es erste Kontakte zu den Veilchen und als Steffen Ziffert ihm im Mai den Job hier vorschlug, brauchten die Schoupas nicht groß überlegen. Zumal Werner die Herausforderung reizt: „Der Verein hat ein stimmiges Athletikkonzept, von den Profis bis zum Nachwuchs. Mein Ziel sind Spieler, die auch nach 85 Minuten noch Luft haben, rennen, Zweikämpfe gewinnen und Tore schießen können. Zudem wollen wir die körperbewusste Ausbildung auch bei den A- und B-Junioren profilieren. Wobei der Ball im Zentrum stehen muss und die Spieler immer wissen sollen, warum sie welche Übung machen. Fitness beginnt im Kopf.”

Ist aber auch Bauchsache, wie Werners Beispiel zeigt. Wäre der gelernte Fernmeldehandwerker sonst ins Trainermetier gewechselt? „Fußball ist mein Ding!” wusste der am 13. März im bayerischen Gundelfingen geborene Schwabe schon mit fünf, als er beim örtlichen Verein die ersten Flanken probierte. Selbst als er mit 18 den ersten, mit 27 den zweiten Kreuzbandriss erlitt, kämpfte sich „Schupp” zurück. (Schoupa klingt sehr nach Markus Schupp, drum der Spitzname.) Seit drei Jahrzehnten trainiert er junge Kicker, erst im Heimatklub, dann beim Fußballverband und DFB-Stützpunkt in Bayern. Als 2004 das Angebot vom VfB kam, waren sich Bauch und Kopf sofort einig: In Stuttgart arbeitete er unter anderem mit den B-Junioren, mit der zweiten Mannschaft in der 3. Liga und gemeinsam mit Rehatrainer Christian Kolodziej fürs Bundesligateam. Um aktuelle Erkennisse von Praktikern und Sportwissenschaftlern anzuwenden, erwarb Schoupa den A-Trainerschein plus ein Dutzend Lizenzen im sportlichen wie medizinischen Bereich. Mit dem komplexen Körpertraining Pilates hat er ebenso wertvolle Erfahrungen gesammelt wie mit Gehirnintegrationstrainings. Die Bedeutung seines Aufgabenfelds sei im letzten Jahrzehnt enorm gewachsen und wachse weiter, so sein Eindruck. Denn „im komplexen Körpertraining stecken die größten Ressourcen im modernen Fußball. Wer athletisch fit ist, handlungsschnell und hellwach im Kopf, hat über 90 Minuten die Nase vorn.” (OS)

Quelle: fc-erzgebirge.de