In den letzten beiden Jahren mussten wir bis zum letzten Moment um den Klassenerhalt zittern. Wie fühlen Sie sich zwei Spieltage vor Schluss mit 40 Punkten? 
Stolz. Auf unseren Verein und alle, die uns den Rücken gestärkt haben. Auf die Mannschaft und das Trainerteam genauso wie auf Fans und Sponsoren. Bereits drei Tage vor Schluss haben wir gemeinsam das große Ziel Klassenerhalt geschafft. Dafür sage ich ganz herzlichen Dank! Wenn du diesen Erfolg gegen den alten Rivalen aus Dresden sicherst, ist das natürlich besonders schön. Ich bin sicher, dass das Team auch in den letzten beiden Spielen alles geben und ganz anders auftreten wird als in Düsseldorf. Das sind wir unserem Umfeld schuldig und wir können so eine richtig gute Saison krönen.

Der FCE ist mehr als Fußball, wie steht es um den Gesamtverein? 
Er ist gefestigt und hat die Lizenz für die kommende Zweitligasison ohne Auflagen erhalten. Das heißt, der FCE ist solide aufgestellt, insbesondere auch wirtschaftlich. Obwohl wir Erzgebirger bodenständig und bescheiden sind – darauf dürfen wir uns mal etwas einbilden. Im Lizenzbescheid hat die DFL allerdings klare Hinweise gegeben. So seien die infrastrukturellen und medientechnischen Gegebenheiten im jetzigen Sparkassen-Erzgebirgsstadion für den Spielbetrieb in der 2. Bundesliga noch akzeptabel, im Bereich des Profifußballs insgesamt auf Dauer aber nicht tragfähig. Bezüglich Stadionumbau muss sich also zwingend etwas tun, wenn der Bundesligaball hier weiter rollen soll.

Stichwort Stadion, da waren zuletzt in der Presse ein paar Bedenken zu lesen?
Ich bin überzeugt, dass die riesengroße Mehrheit der Bürger weiß, was der FC Erzgebirge für die Region bedeutet. Ohne den Stadionumbau wird es auf Dauer keine 2. Fußballbundesliga im Erzgebirge geben. Das geht alle in der Region an, nicht nur die Fußballfreunde. Darum ist es richtig, öffentlich und sachlich über das Thema zu sprechen. Aber ich meine auch, der Stadionumbau darf kein Thema im Wahlkampf sein. Übrigens, wir sind als Zweitbundesligist mit einem großen Nachwuchsleistungszentrum nicht nur Werbe- und Sympathieträger, sondern selbst ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor. Der FCE hat in den vergangenen zwei Jahren 6,5 Millionen Euro Steuern gezahlt, er schafft Arbeitsplätze. Hinzu kommen reale Effekte für Betriebe, die man nicht genau messen kann – zum Beispiel aus Übernachtungen von Gästezuschauern, Busreisen und Gastronomie. Mit dem modernen Stadion werden die Umsätze beim FC Erzgebirge und im Umfeld erheblich wachsen. Sollte nicht gebaut werden, wie das einige wollen, gehen nicht nur diese Steuereinnahmen, sondern auch Arbeitsplätze verloren. Das sollten die Kritiker auch mal beachten.

Das komplette Interview im neuen VeilchenECHO zum Heimspiel gegen den SC Paderborn 07. (Quelle: fc-erzgebirge.de)