Klingbeil nutzt Mravacs Stockfehler

Bis in die Nachspielzeit sah Dynamo Dresden im Sachsen-Derby wie der sichere Sieger aus. Die Schwarz-Gelben lagen in Überzahl mit 1:0 vorne, hatten es aber trotz hochkarätiger Möglichkeiten verpasst, das 2:0 nachzulegen. Die mangelhafte Chancenverwertung rächte sich in der Nachspielzeit, denn Klingbeil nutzte einen kapitalen Schnitzer von Innenverteidiger Mravac. Dresdens Trainer Olaf Janßen veränderte seine Elf gegenüber dem 3:1-Erfolg beim TSV 1860 München auf einer Position: Trojan ersetzte Menz im defensiven Mittelfeld. Janßens Gegenüber Falco Götz wechselte seine Startaufstellung gegenüber dem 2:6-Debakel gegen Fürth kräftig durch. Im Tor stand Männel für den zuletzt schwachen Kirschstein (kicker-Note 5). Dazu setzte der Auer Coach auf Gonzalez, Diring, Janjic und Okoronkwo anstelle von Rau, Fink, Pezzoni und Sylvestr.

Vor einer Rekordkulisse von über 30.000 Zuschauern startete im Glücksgas-Stadion das Sachsen-Derby. Und das Publikum sah eine rassige Anfangsphase, in der keine der beiden Mannschaften dem Gegner etwas schenkte. Die erste Großchance verzeichneten die Gäste, die durch Okoronkwo per Kopf hätten in Führung gehen können. SGD-Keeper Kirsten bewahrte die Hausherren aber mit einer Glanztat vor dem Rückstand (9.). Ansonsten war nicht viel los in beiden Strafräumen. Dresden hatte Mühe im Kombinationsspiel und versuchte es häufig mit langen Bällen. Ohne Erfolg. Ohnehin entwickelte sich ein relativ chancenarmes Derby, indem es dennoch intensiv zuging. Schon nach 25 Minuten musste Aue allerdings in Unterzahl spielen: Diring hatte binnen weniger Sekunden zwei Gelbe Karten gesehen. Kurz vor einem Platzverweis stand wenig später auch Dresdens Susac, der nach einem üblen Foul von Schiedsrichter Siebert mit Gelb verwarnt wurde (28.). Janßen beschützte seinen Abwehrchef zehn Minuten später mit der Auswechslung.

Insgesamt hagelte es schon bis zur Pause neben dem Platzverweis drei weitere Gelbe Karten. Mit Folgen für Müller, der nach seinem Foulspiel an Dresdens Schlussmann Kirsten verletzt raus und durch König ersetzt werden musste (45. +1). Gefährliche Torszenen hatte es bis zum Seitenwechsel nur noch zwei Stück gegeben. Männel war aber sowohl bei Oualis Distanzschuss (43.) als auch bei Bregeries Freistoßkracher (45. +3) hellwach und rechtfertigte damit seine Nominierung ins Auer Tor. Der zweite Durchgang begann mit unverändertem Personal und demselben Bild wie in Hälfte eins. Okoronkwo sah 30 Sekunden nach Wiederbeginn die Gelbe Karte. So richtig nutzen konnte Dynamo die Überzahl weiterhin nicht, weshalb Coach Janßen reagierte und Angreifer Aoudia für Außenverteidiger Gueye brachte (57.). Immerhin: Direkt im Anschluss daran traf Koch aus einer Abseitsposition heraus den linken Pfosten.

Doch es blieb weitestgehend dabei, dass Dresden nur selten gefährlich ins letzte Drittel kam. Nach einer Kopfballverlängerung von Aoudia schoss Poté links neben das Tor (69.). Auch bei der nächsten Aktion, ein Freistoß für die Hausherren, schien nach Männels guter Faustabwehr nichts anzubrennen, doch Schulz feuerte die Kugel aus 25 Metern unhaltbar ins linke Toreck zur Dresdner Führung (71.).

Die direkte Antwort der Gäste ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem Novikovas-Freistoß prallte Kirstens Faustabwehr an König ab und flog von dort über den Querbalken (73.). Götz reagierte ein letztes Mal und schickte Top-Stürmer Sylvestr ins Rennen (77.). Der Slowake hatte kurz nach seiner Einwechslung auch eine kleinere Chance (78.), mehr aber nicht. Dresden verpasste es dagegen den Sack frühzeitig zuzumachen. Poté scheiterte erst im Eins-gegen-Eins am glänzend reagierenden Männel (86.), ehe er wenig später zu eigennützig abschloss (89.). Diese fahrlässige Chancenverwertung rächte sich in der Nachspielzeit, als Mravac mit einem Stockfehler für Klingbeil auflegte und der FCE-Kapitän freistehend zum 1:1-Endstand einschoss (90. +1).

Dynamo gastiert am Sonntag nach der Länderspielpause (24. November, 13.30 Uhr) beim Karlsruhe SC, Aue empfängt zeitgleich die Fortuna aus Düsseldorf. (Quelle: kicker.de)

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