Kempe antwortet Dudziak: Aues Serie in Hamburg hält

Der FC St. Pauli und Erzgebirge Aue haben sich am 12. Spieltag mit 1:1 getrennt. In einer dominanten ersten Hälfte waren die Hansestädter zunächst verdient durch Dudziak in Führung gegangen. Aue, das offensiv lange Zeit blass geblieben war, aber auch einen Strafstoß nicht bekam, schlug im zweiten Durchgang durch Kempe zurück und nahm letztlich einen Punkt aus Hamburg mit. Die Veilchen blieben damit im sechsten Spiel in Folge am Millerntor ohne Niederlage. St. Paulis Coach Olaf Janßen veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:1 in Sandhausen auf einer Position: Sobota rückte auf die Bank und wurde durch Dudziak ersetzt.

Aues Trainer Hannes Drews tauschte nach dem 1:0-Sieg gegen Jahn Regensburg zwei Akteure in seiner ersten Elf aus: Cacutalua (Bank) und der gesperrte Nazarov wurden durch Kalig und Bertram ersetzt.

St. Pauli begann in einer 5-4-1-Grundformation, in der sich Nehrig zwischen die beiden Innenverteidiger Sobiech und Avevor fallen ließ. Buballa (links) und Dudziak (rechts) flankierten die Defensivakteure bei gegnerischem Ballbesitz. Wenn St. Pauli selbst aufbaute, gab Nehrig zentral den Ballverteiler, Avevor und Sobiech fächerten weit auf, an den Seitenauslinien boten sich neben den Außenverteidigern auch Möller Daehli und Zander für Anspiele und Pässe in die Tiefe an. Auch Aue spielte in einem 5-3-2-System und setzte vor allem auf konsequentes Anlaufen in der eigenen Hälfte und Verknappung der Räume. Offensiv lauerte die Drews-Elf über Taktgeber Tiffert auf Umschaltmomente.

St. Pauli dominant – Aue kämpferisch

St. Pauli hatte von der ersten Minute an mehr Ballbesitz und trat dominant auf. Die Kiezkicker zogen das Spiel in die Breite, um Aues kompakte Defensive zu durchbrechen. Das gelang der Janßen-Elf auch einige Male, die letzte Konsequenz fehlte allerdings. So brachten Möller Daehli (14.), Allagui (24.) und Dudziak (29.) das Tor von FCE-Keeper Männel nicht ernsthaft in Gefahr. Aue setzte auf kompromisslose Defensive, gewann bisweilen sogar mehr als 60 Prozent der Zweikämpfe, offensiv fehlte es den Veilchen aber an Präzision und Ideen. Mehr als eine Halbchance von Köpke (11.) und eine kleine Drangphase rund um die 20. Minute sprang nicht heraus. Allerdings hatten die Gäste Pech, dass Sobiechs Armeinsatz gegen Bertram in der 22. Minute nicht mit einem Strafstoß geahndet wurde.

Dudziak schießt die Kiezkicker in Front

Nach 33 Minuten ging der FC St. Pauli verdient in Führung. Die Hausherren griffen über die linke Seite an, Buballa wurde von mehreren Gegenspielern attackiert, leitete den Ball aber zu Flum weiter, der im Fallen dem mit dem Rücken zum Tor stehenden Zander bediente. Dessen klugen Pass in den Lauf von Dudziak, der halb-rechts postiert viel Raum hatte, nagelte der Mittelfeldmann abschließend unter die Latte (33.). Allagui hätte zwei Minuten später beinahe nachgelegt (35.), Kalig war im letzten Moment zur Stelle, weshalb es zur Halbzeit 1:0 stand.

Nach dem Seitenwechsel setzte erneut der FC St. Pauli das erste Ausrufezeichen. Allaguis spektakulärer Fallrückzieher flog aber über das Tor (48.). Auf der Gegenseite prüfte Riese Himmelmanns Aufmerksamkeit mit einem unplatzierten Schuss aus der Distanz (55.). Dann war das Spiel länger unterbrochen: Avevor und Tiffert waren mit den Köpfen zusammengeprallt, der Auer Mittelfeldmann blieb blutüberströmt liegen, musste mehrere Minuten behandelt werden, konnte das Spiel aber später fortsetzen.

Nach der Unterbrechung war Aue plötzlich die aktivere Mannschaft. Köpke zwang Himmelmann aus spitzem Winkel zu einer Faustparade (69.), Sekunden später lag der Ball im Netz. Kempe verlängerte eine Ecke zu Köpke, dessen Ablage der Flügelspieler aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie drückte (69.). Köpke hätte zwei Minuten später das Spiel fast komplett auf den Kopf gestellt (71.).

St. Pauli brauchte einige Minuten, um sich zu sammeln, dann ließ Buchtmann mit einem wuchtigen Schuss aus spitzem Winkel die erneute Führung liegen. Männel parierte stark (78.). Die Schlussminuten und auch die sechsminütige Nachspielzeit waren zwar von Spannung geprägt, zwingende Torchance gab es allerdings nicht mehr, weshalb es beim 1:1 blieb. St. Pauli wartet damit seit sechs Partien auf einen Heimsieg gegen Aue. Die Gäste stellten damit ihren Vereinsrekord ein: Nur gegen Ingolstadt hatte der FCE eine ähnliche Serie von ungeschlagenen Spielen in der Fremde aufgestellt.

Die Hamburger gastieren am kommenden Samstag (13 Uhr) bei Union Berlin, Aue empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) Arminia Bielefeld. (Quelle: kicker.de)

Millerntor-Stadion