Die Joker Iyoha und Nazarov drehen das Spiel

Nach den zwei Niederlagen gegen Sandhausen (0:2) und in Paderborn (0:1) hat Aue im Heimspiel gegen am Ende dezimierte Kieler den ersehnten Dreier erkämpft. Zwei Joker sorgten dafür, dass Erzgebirge am Ende den zweiten Heimdreier der Saison eingefahren hat und in der Tabelle nicht weiter nach unten abrutscht.

Aues Trainer Daniel Meyer änderte sein Team nach der 0:1-Pleite in Paderborn auf vier Positionen: Breitkreutz, Riese, Rizzuto und Betram ersetzen Tiffert, Herrmann (beide Bank), Hemmerich und Strauß (beide nicht im Kader). Eine Umstellung nahm Kiels Coach Tim Walter gegenüber dem 4:2-Heimsieg über Darmstadt vor: Für Dehm (Gelb-Rot-Sperre) rückte Herrmann auf die rechte Abwehrseite. Spielgestalter Lee (Innenbanddehnung) konnte überraschend doch auflaufen.

Einen starken Start legte Aue im heimischen Erzgebirgstadion hin: Bertrams Schuss konnte Kronholm nur mit Mühe über die Latte lenken (4.), ehe Testroet alleine vor dem Holstein-Torwart auftauchte, aber scheiterte (6.). Lee näherte sich auf der Gegenseite an (7.), Kiel übernahm auch in der Folge das Kommando. Allerdings verteidigte die Heimelf konzentriert gegen die spielstarke Walter-Elf, die im Strafraum nicht zum Abschluss kam. Die Partie verlor nach der interessanten Anfangsphase an Fahrt, richtige Torchancen gab es keine. Erzgebirge blieb in der Abwehr kompakt, versuchte nach vorne immer wieder Nadelstiche zu setzen (Testroet, 40.) – ohne Erfolg. Vielmehr gelang Kiel nach einem doppelten Doppelpass zwischen Lee und Mühling durch Letztgenannten das 1:0 noch vor der Pause.

Aue startete auch im zweiten Durchgang engagiert, Kiel konnte sich aber immer wieder spielerisch befreien. Ein Wahl-Kopfball war aber die einzige Annährung an das Aue-Gehäuse. Erzgebirge erhöhte die Schlagzahl und näherte sich dem Ausgleich an. Eine Kempe-Hereingabe konnte Wahl noch vor Testroet klären (55.), ehe Fandrich in aussichtsreicher Position vergab (57.). Meyer reagierte und brachte nach einer guten Stunde zunächst Kvesic und später dann Iyoha, der sich glänzend einführte. Von Bertram geschickt, markierte der Joker aus spitzem Winkel mit seiner ersten Aktion den Ausgleich (72.). Kiel beruhigte in der Folge erst einmal das Spiel, Aue konnte sich vorne kaum in Szene setzten. Allerdings durfte das Heimteam ab der 84. Minute in Überzahl agieren, weil Schindler binnen zwei Minuten zweimal verwarnt wurde und mit Gelb-Rot vom Feld musste. Es kam noch dicker für die Störche, denn mit Nazarov stach auch der zweiten Aue-Joker. Der traf in der Nachspielzeit zum 2:1! Aue-Coach Daniel Meyer darf aufatmen.

Aue gastiert nach der Länderspielpause am 19.10. in Dresden (18.30 Uhr). Holstein Kiel erwartet am 20.10 den 1. FC Köln (13 Uhr). (Quelle: kicker.de)

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