Beim Tedesco-Debüt: Aues Nazarov entscheidet das Kellerduell

Der FC Erzgebirge Aue hat einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf der 2. Bundesliga eingefahren und den Karlsruher SC mit 1:0 besiegt. Beim Debüt des neuen Veilchen-Cheftrainers Domenico Tedesco reichte den Sachsen ein Elfmetertor von Nazarov in der ersten Häflte. Nach der Pause blieben Torchancen Mangelware – die Partie blieb bis zur letzten Sekunde spannend – auch weil Aue zeitweise in doppelter Unterzahl spielen musste. Tedesco veränderte bei seinem Debüt die Startelf im Vergleich zum 2:2 bei Arminia Bielefeld auf drei Positionen: Rizzuto, Samson und Kvesic starteten für Susac, Kaufmann und Fandrich (alle Bank). Tedesco beorderte seine Mannschaft mit einer defensiven Dreierkette (Kalig, Samson, Breitkreuz) auf das Feld, die sich situativ – flankiert von Rizzuto und Hertner – zu einer Fünferkette formierte. Karlsruhes Trainer Mirko Slomka veränderte seine erste Elf nach dem 2:0 gegen Hannover 96 nur auf einer Position: Stoppelkamp ersetzte Kempe (Bank.)

Beide Mannschaften begannen verhalten und gingen kaum Risiko ein. Das Ziel war klar: Weder Aue noch Karlsruhe wollten früh in Rückstand geraten. So entwickelte sich eine zunächst zähe und höhepunktarme Partie. Eine erste Halbchance bot sich den Gästen nach einem Eckball, Gimbers Kopfball verfehlte jedoch das Ziel um mehrere Meter (12.). Auf der Gegenseite verpasste Soukou eine Köpke-Flanke haarscharf (18.).

Dreifaches Duell zwischen Köpke und Orlishausen

Fünf Minuten später kam Köpke zum ersten echten Torschuss: Hertner grätschte Bader den Ball am linken Eck des KSC-Strafraums vom Fuß und legte so für Köpke auf, dessen Schuss jedoch in den Armen von Orlishausen landete (23.). Der Keeper entschied das Duell wenige Minuten später erneut für sich, diesmal hatte Köpke nach einem Eckstoß aus kurzer Distanz geköpft (32.). Das dritte Aufeinandertreffen mündete in großer Aufregung: Köpke hatte sich den Ball diesmal am KSC-Torhüter vorbeigelegt, dieser erwischte bei seiner Fußabwehr den Ball – aber auch den Auer Angreifer. Schiedsrichter Robert Schröder entschied sofort auf Strafstoß, den Nazarov verwandelte (36.). Der Karlsruher SC konnte in dieser Phase nur durch Mugosa für etwas Entlastung sorgen (27.), stattdessen hätte Hertner kurz vor der Pause den Vorsprung beinahe noch ausgebaut (45.).

Im zweiten Durchgang schaltete Aue offensiv erst einmal einen Gang runter und bemühte sich um die Verteidigung des knappen Vorsprungs. Karlsruhe kam dagegen erst mit Verzögerung in Gang. Die Badener hatten zwar mehr Ballbesitz, konnten diesen aber erst Mitte der zweiten Hälfte in Chancen umwandeln: Valentini stocherte den Ball zunächst am Tor vorbei (68.), kurz darauf setzte Mugosa einen Kopfball knapp neben den Kasten von FCE-Keeper Männel(70.). In der 75. Minute war es wieder Valentini, der mit einem Volleyschuss das Tor verfehlte (75.).

Spannung bis zum Ende – Kurzeitige doppelte Unterzahl für Aue

In den letzten Minuten lebte die Partie von der Spannung. Diese wurde auch von einem bitteren Zusammenstoß von Aues Breitkreuz und Kalig bei einem Ecktstoß verschärft: Beide Verteidiger zogen sich dabei eine blutende Platzwunde zu und mussten minutenlang behandelt werden. Weil Tedesco schon dreimal gewechselt hatte, musste Aue kurzzeitig in doppelter Unterzahl spielen. Kalig und Breitkreuz kehrten aber schließlich mit dicken Kopfverbänden auf den Platz zurück – und halfen mit, die Führung über die Zeit zu retten.

Die Veilchen reisen am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) zum Auswärtsspiel nach Bochum. Der Karlsruher SC hat zeitgleich Fortuna Düsseldorf im heimischen Wildpark zu Gast. (Quelle: kicker.de)

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