Bundesliga 2 – Aue ist dabei!

Seit Freitag 20.45 Uhr ist es Gewissheit: der FC Erzgebirge Aue ist wieder dort, wo er hin gehört – in die Zweite Bundesliga. In einem an Dramatik kaum zu überbietenden Spiel bezwangen die Veilchen am Freitag Abend vor ausverkauftem Haus Mitkonkurrent Eintracht Braunschweig 2:1. Damit ist ein Spieltag vor Schluss der Wiederaufstieg in die Zweite Bundesliga nach nur zwei Jahren perfekt. Braunschweig hat dagegen nur noch eine Ausenseiterchance.
Gegenüber dem Dienstag-Spiel, welches gegen Wehen Wiesbaden 2:2 endete, änderte der Auer Trainer Rico Schmitt auf zwei Positionen die Anfangsformation: für Stürmer Sebastian Glasner spielte Bashiru Gambo und für den gesperrten Sven Müller lief Wirbelwind Nico Klotz auf.
Beide Mannschaften begannen offensiv. Die Gäste standen hinten gut im Raum und machten den Auern Stürmern das Leben schwer. Gefahr drohte eigentlich nur, wenn über die rechte Seite der schnelle Nico Klotz am Ball war. Zwei Torchancen waren in der ersten Halbzeit zu registrieren. Zuerst kam nach einer Flanke von Jan Hochscheidt Eric Agyemang frei zum Kopfball, doch im Gäste-Keeper Marjan Petkovic fand der Stürmer in der 19. Minute seinen Meister. Und in der 33. Minute kam nach einem raffinierten Zuspiel von Agyemang Skerdilaid Curri im Strafraum frei zum Schuss, doch der sichtbar überraschte Albaner verzog das Leder. Ansonsten hatten die Braunschweiger zwar in der ersten Hälfte etwas mehr vom Spiel, doch Chancen für die Gelben waren Mangelware.
Nach dem Pausentee ergriffen die Lila-Weißen unter den Augen des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislav Tillich sofort die Initiative. Lange brauchten die 15.000 Zuschauer dann auf das erlösende erste Tor nicht zu warten. Marc Hensel hämmerte einen abgewehrten Ball von der Strafraumgrenze flach in die Maschen. Das Erzgebirgsstadion glich nun einem Tollhaus. Die Gäste antworteten nun mit wütenden Angriffen, die Auer Abwehr hatte nun Schwerstarbeit zu verrichten. Mit einem Tor der Marke „Sonntagsschuss“ glichen die Braunschweiger in der 65. Minute etwas glücklich aus. Mirko Boland traf aus 20 Metern genau ins Dreieck. Auf einmal war bei den Auern der Faden weg. Nach vorn wurde nicht mehr genau gespielt, die Braunschweiger witterten ihre Chance. Sie agierten nun viel aggressiver und holten sich einen Ball nach dem anderen. In der 72. Minute war der eingewechselte Morabit freigespielt und überlief Torhüter Martin Männel. Doch aus spitzem Winkel traf der Stürmer nur das Außennetz. Da hatten die Erzgebirger das Glück des Tüchtigen.
Doch Aue kam wieder zurück, fand wieder ins Spiel. Es wurde um jeden Ball gekämpft. Die Entscheidung fiel dann in der 85. Minute. Nach einer Ecke köpfte Pierre le Beau unter Bedrängnis den Ball ins Netz. Danach waren die Zuschauer nicht mehr zu halten. Nach dem Abpfiff kletterten sie zu Hunderten über den Zaun und feierten mit den Spielern auf dem Rasen. Es war der Wahnsinn, was nun los war. „Dass es so ein kleiner Verein wieder geschafft hat mit den besten 36 Mannschaften Deutschlands zu spielen ist sensationell“, sagte nach dem Schlusspfiff der Auer Trainer Rico Schmitt. (Quelle: fc-erzgebirge.de)

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