Terodde beendet die Durststrecke

Köln feiert mit einem hochverdienten 3:1 gegen Aue den ersten Heimsieg seit März. Gegen kompakte Sachsen fielen die Führung für den überlegenen FC und der Ausgleich im ersten Durchgang binnen drei Minuten. Nach Wiederanpfiff erhöhten die Rheinländer den Druck und konnten sich auf ihren Torjäger verlassen. Kölns Trainer Markus Anfang setzte exakt auf die Startelf, die beim 9:1 im Pokal beim BFC Dynamo auf dem Platz gestanden hatte.

Aues Coach Daniel Meyer stellte sein Team im Vergleich zum 1:3-Pokalaus gegen Mainz 05 viermal um: Für Rizzuto, Wydra, Härtel und Nazarov kamen Cacutalua, Riese, Hochscheidt und Kempe zum Zug.

Köln übernahm vom Anpfiff weg das Kommando, tat sich aber gegen bissige Auer, die immer wieder erfolgreich das Kombinationsspiel der Geißbock-Elf störten, sehr schwer. Ein Kopfball von Czichos (5.) war die einzige nennenswerte Torbedrohung gegen kompakte Sachsen.

Immer wieder schlichen sich auch Stockfehler und Fehlpässe ins Spiel der Kölner ein, denen es im letzten Drittel oft an Tempo fehlte, so dass sich die Gäste immer wieder ordnen konnten. Die beste Chance Mitte des ersten Durchgangs war mehr dem Zufall geschuldet, als Männel eine Horn-Flanke unterlief, der lauernde Schaub aber zu überrascht war, um dem Ball mit der Brust mehr Drive zu geben – so packte der Keeper rechtzeitig vor der Linie zu (17.).

Fandrich kontert Terodde

Der FC arbeitete in der Folge an seiner Ballbesitzquote, die auf 70 Prozent stieg. Gegen zunächst vergeblich auf Konter lauernde Veilchen hakte es lange Zeit auch am finalen Zuspiel, bis Horn, der links immer wieder anschob, mit seiner Hereingabe Terodde fand: Der Torjäger setzte sich im Luftduell gegen Tiffert und Rapp durch und nickte aus sechs Metern ein (26.).

Die Antwort von Erzgebirge folgte prompt: Kalig trieb das Leder nach Ballgewinn rechts unbedrängt nach vorne, spielte dann quer auf Fandrich. Der Mittelfeldmann lief noch ein paar Schritte und jagte den Ball aus 25 Metern ins linke Eck. Nicht allzu platziert, aber Horn kam nicht mehr ran (29.).

Köln gibt vor der Pause Gas

Fast wäre Terodde postwendend das 2:1 gelungen, jedoch traf der Torschütze den Ball am rechten Fünfereck per Volleyschuss nicht richtig (30.). Terodde blieb der Zielspieler bei den Rheinländern, kam aber bei Clemens’ Flanke nicht ran (40.) und nach Risses Ecke nicht richtig hinter den Ball (42.). Weil auch Risses Fernschuss vorbeiflog (43.), ging es mit dem 1:1 in die Kabine.

Ohne Personalwechsel startete Durchgang zwei mit einer guten, aber schwach abgeschlossenen Clemens-Chance (51.). Die Schützlinge von Anfang, der Guirassy für Koziello brachte (55.), erhöhten den Druck, schnürten die Veilchen ein, agierten aber zu unentschlossen und streuten immer wieder Fehlpässe ein.

Entlastung für Aue hatte Seltenheitswert (Ausnahme: Testroet, 59.), Köln rannte unverdrossen an und verpasste durch Guirassys Kopfball die erneute Führung (61.).

Auf Terodde ist Verlass

Just als sich Erzgebirge anschickte, sich aus der Umklammerung zu befreien, schlug der FC mit einer sehenswerten Kombination zu: Nach Horns unterschnittener Flanke hob Clemens den Ball am zweiten Pfosten Richtung erster Pfosten, wo Terodde aus zwei Metern per Kopf vollendete (69.).

Drei Aufreger gab es in der Schlussphase. Gegen die Sachsen, die offensiv überhaupt nicht zum Zug kamen, bekam Köln Hectors Treffer wegen angeblichem Foul von Drexler an Männel aberkannt (84.). Aues Routinier Tiffer war nach Check gegen Czichos mit Gelb gut bedient (86.), und Terodde krönte seine überragende Vorstellung nach Risses Zuspiel mit seinem dritten Tor – der Schlusspunkt (89.).

Für Köln, das den ersten Heimsieg seit einem 2:0 gegen Leverkusen im März feierte, geht es am nächsten Wochenende ans Millerntor zum FC St. Pauli (Sonntag, 13.30 Uhr), bereits am Freitag (18.30 Uhr) tritt Aue in Ingolstadt an. (Quelle: kicker.de)

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